Kampf gegen Wasserpflanze in Essen: Neues Mähboot getauft

Am Baldeneysee in Essen macht die Wasserpflanze Elodea immer wieder Probleme. Wassersportler können nicht richtig trainieren. Ein neues Mähboot soll helfen.

© Ann-Kathrin Geisler / FUNKE Foto Services

Wassersportler in Essen haben große Probleme mit Elodea

Die Wasserpest "Elodea" macht am Baldeneysee in Essen seit Jahren Probleme. Sie hat ihre Wurzeln im Gewässergrund und wuchert den See zu. Die einzige Hilfe sind Mähboote vom Ruhrverband, die auf dem Wasser unterwegs sind und die Pflanze entfernen. Dennoch stellt die Pflanze Segler und Wassersportler vor große Probleme. Auch den Essener Kanu-Olympiasieger Max Rendschmidt von der KG Essen. Im Gespräch mit Radio Essen sagt er:

"Wir haben schon seit Jahren Probleme mit Elodea. Oft kommen die Mähboote ab der Mitte des Sommers nicht mehr hinterher."

Das hat Folgen fürs Training, das Steuerblatt muss verändert werden:

"Wir müssen unsere Boote umbauen. Die Wettkampf-Steuer müssen wir abbauen und ein Kraut-Steuer dran machen. Die sind für uns deutlich schlechter zu lenken. Trotzdem bleibt die abgerissene Pflanze am Paddel hängen. Alle 500 Meter müssen wir dann rückwärts fahren, weil die Pflanze sich so ums Boot wickelt, dass man deutlich mehr Kraft braucht."

In manchen Jahren macht die Wasserpflanze mehr Probleme, in anderen weniger, sagt der Olympionike. Große Probleme gebe es vor allem in heißen Sommern, wenn es zwischendrin Tage mit Starkregen gibt. In den ganz schlimmen Jahren mussten die Kanuten sogar in der Schifffahrtslinie fahren.

Kämpfen am Paddel mit der Elodea: Die Wassersportler rund um Kanute Max Rendschmidt.© Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Kämpfen am Paddel mit der Elodea: Die Wassersportler rund um Kanute Max Rendschmidt.
© Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services

Neues Mähboot in Essen frisst Elodea

Im vergangenen Jahr kam noch dazu, dass ein Mähboot nach kurzer Zeit kaputt gegangen ist. Aktuell wächst die Wasserpflanze aber nicht, sagt der Ruhrverband. Mähen sei nicht erforderlich und die Situation ist im Vergleich zum letzten Jahr ganz anders. Geht es nach den Temperaturen, müsste die Pflanze eigentlich wachsen. Warum sie das nicht tut, kann der Ruhrverband nicht sagen. Auch eine Prognose gibt es nicht. Dennoch ist der Verband vorbereitet.

Am Mittwoch (16. Juli) wurde ein neues Mähboot getauft. Es ist das zweite Boot für den Baldeneysee. Es trägt den Namen "Kaiman", angelehnt an das Reptil, was zu den Alligatoren zählt. Mit großem Appetit und großen Zähnen. Nicht als Fleischfresser sondern als Pflanzenfresser soll Kaiman die Elodea bändigen, wenn es nötig wird. Ausgestattet ist das Mähboot mit einem neuen moderneren Navigationssystem. Dadurch wird sichtbar, welche Unterwasserflächen schon gemäht wurden. Der Mähbalken geht bis zu zwei Meter in die Tiefe. Auch das Ladevolumen ist größer. So kann weniger Zeit und mehr Wasserpflanze gefressen werden.

Elodea im Baldeneysee
Wuchert aktuell noch nicht wie früher: Die Elodea© Thomas Kessel
Wuchert aktuell noch nicht wie früher: Die Elodea
© Thomas Kessel

Mehr Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline