Immer mehr junge Täter in Essen: Oberbürgermeister Thomas Kufen fordert höhere Strafen
Veröffentlicht: Mittwoch, 04.12.2024 06:55
In Essen reagiert die Stadtspitze in Person von Oberbürgermeister Thomas Kufen auf einen Vorstoß aus dem NRW-Innenministerium. Es geht um härtere Strafen für Jugendliche.
Täter werden auch in Essen immer jünger
NRW-Innenminister Herbert Reul hat mit einem Vorstoß angeregt, über die Altersgrenze der Strafmündigkeit zu diskutieren. Reul hat vorgeschlagen, dass Jugendliche ab 14 Jahren bei einer schweren Straftat höhere Strafen bekommen sollten. Zumindest sollte darüber debattiert werden. Dazu hat sich jetzt auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen geäußert:
"NRW-Innenminister Herbert Reul hat Recht: 'Wehret den Anfängen' ist kein Begriff aus der Mottenkiste, sondern zeitlos richtig. Wer früh gezeigt bekommt, dass Gewalt keine Lösung ist, wird sich auch im späteren Leben anders verhalten. Ob mit unserem Jugendamt, der Jugendgerichtshilfe oder unserem Haus des Jugendrechts begleiten wir junge Menschen in schwierigen Situationen und bieten eine Vielzahl von Präventionsmaßnahmen, um es gar nicht erst zu Gewaltdelikten kommen zu lassen. Wer aber als Wiederholungstäter bzw. -täterin oder durch die Schwere der Straftat auffällig wird, sollte auch entsprechende Konsequenzen erfahren. Dazu müssen Gesetzgeber - und damit Bundestag und Landtag – und vor allem die Justiz entsprechende Maßnahmen ergreifen."
14- bis 21-Jährige werden in Deutschland nicht nach erwachsenem Recht bestraft. Die Kriminalitätsstatistik zeigt, dass auch die Täter in Essen immer jünger werden. Erst am Montag (2. Dezember) wurden vier Jugendliche nach einem brutalen Mord in Essens Nachbarstadt Oberhausen verurteilt.