Essener Studie: Kinder bewegen sich zu wenig

Kinder und Jugendliche bewegen sich immer weniger. Das steht im neuen Kinder- und Jugendsport-Bericht, der am Donnerstag in Essen in der Villa Hügel in Bredeney vorgestellt wurde. Der Bericht wurde von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung initiiert.

© Krupp-Stiftung

Dramatische Entwicklung - Kinder bewegen sich zu wenig

80 Prozent der Kinder bewegen sich weniger als die von der WHO empfohlenen 45 Minuten am Tag. Vor allem Mädchen sind betroffen, sagt der Bericht. Kinder und Jugendliche sitzen zu viel und beschäftigen sich mit digitalen Medien und Spielen. Das hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit, sie verbrauchen dabei auch zu wenig Energie. Die einzelnen Folgen sind noch nicht alle abschließend erforscht. Klar ist aber, dass Kinder häufiger an Übergewicht leiden und das Krankheitsrisiko steigt.

Dazu gab es eine Podiumsdiskussion unter anderem mit dem Arzt und Kabarettisten Dr. Eckart von Hirschhausen. Er hat sich dazu schon vorab im Radio Essen-Interview geäußert.

Sport ist mehr als nur Bewegung

Dabei werden durch den Sport auch Werte wie Teamgeist, Fairness und Regeln oder der Umgang mit Sieg und Niederlagen vermittelt. Mit Sport wird mehr an die Kinder und Jugendlichen weiter gegeben als nur Bewegung, betonen die Wissenschaftler, die den Bericht geschrieben haben. Sie empfehlen, die Sportvereine mehr zu unterstützen und mehr Ganztagsschulen anzubieten, in denen ein Sportprogramm enthalten ist. Auch mehr Wettkämpfe zum Vergleich der eigenen Leistungsfähigkeiten wären gut, sagen die Wissenschaftler.

Was können wir ändern?

Schon beim morgendlichen Schulweg können Kinder und Jugendliche in Bewegung kommen. Deshalb sollten Städte die Schulwege so gestalten, dass sie zum einen sicher sind, aber auch zur Bewegung anregen. Eltern, die sich den Beitrag für ihr Kind im Sportverein nicht leisten können, müssen unterstützt werden. Der Schulsport muss vor allem die Bewegung und die Koordination fördern. Dafür müssen die Lehrpläne angepasst werden. in dem Bericht geht es außerdem um die Gefahren, die für Kinder und Jugendliche beim Sport entstehen können, zum Beispiel um Gewalt oder Missbrauch. Dafür gibt es bereits Konzepte, die aber noch nicht ausreichend in den Vereinen ankommen.

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