Essener Bauer will Biogas in Stadtwerke einspeisen

In Essen will ein Bauer seine Biogasanlage in das Netz der Stadtwerke einspeisen. Ursprünglich sollte mit der Anlage vor gut 17 Jahren nur sein Hof geheizt werden, mittlerweile produziert er aber so viel, dass er damit einen Stadtteil versorgen könnte. 

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Essen mit Biogas versorgen

Was sind die Gasalternativen der Zukunft? Die Frage betrifft uns in Essen gerade alle und im Herbst noch viel mehr. Eine Alternative, um unabhängig Gas zu gewinnen sind Biogasanlagen. Darin werden zum Beispiel Lebensmittelreste oder Pferdemist verbrannt, um daraus Wärme oder Strom zu gewinnen. In Essen haben wir drei von solchen Anlagen: In Rüttenscheid, an der Ruhrallee, und in Kettwig. In Rüttenscheid wird mit der Anlage zum Beispiel die Grugatherme beheizt. In Kettwig heizt der Bauer Einhard Im Brahm seit 17 Jahren seinen Hof mit der Anlage. Mittlerweile kann er so viel Biogas erzeugen, dass er nicht mehr alles für den Eigenbedarf braucht. Das will Im Brahm jetzt in das Netz der Stadtwerke einspeisen, um einen ersten Schritt in Sachen nachhaltiger Energieversorgung zu machen. Das heißt, die Kettwigerinnen und Kettwiger könnten vielleicht bald schon Gas vom Bauern nebenan bekommen.

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Stadtwerke Essen bald mit Biogas aus Kettwig

Seit gut einem Jahr versucht Im Brahm sein Biogas ins Netz der Stadtwerke einzuspeisen. Das ist aber nicht ganz so leicht. "Die Stadtwerke waren nicht ganz so begeistert von der Idee", sagt der Kettwiger. Der Arbeitsaufwand sei für die kleine Menge an Erdgas, die durch das Gas des Bauers ersetzt werden könnte, nur sehr klein. Die Stadtwerke müssen die Qualität des Biogases nämlich erstmal prüfen, noch Geruchsstoff dazu mischen und einen Übergabepunkt ans Gasnetz anbauen, sagt ein Sprecher der Stadtwerke Essen. Und auch für Im Brahm bedeutet das mehr Arbeit.

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Essener Bauer muss sich noch gedulden

Jetzt sind die Verträge aber da, sagt Im Brahm. Er hofft, dass sein Biogas spätestens Anfang 2024, also in eineinhalb Jahren, durch die Leitungen der Stadtwerke fließt und vielleicht ja sogar bei seinen Kettwiger Nachbarn ankommt. Wo das Gas dann am Ende wirklich hinkommt, kann der Bauer natürlich nicht bestimmen. Die Stadtwerke seien aber eben verpflichtet, einen gewissen Anteil von Biogas einfließen zu lassen, sagt Im Brahm.

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