Essen: So steigen bei uns die Gaspreise

In Essen haben die Stadtwerke jetzt die neue Gaspreiserhöhung ausgerechnet. Zum 1. Oktober wird es für die Kundinnen und Kunden deutlich teurer. Dazu kommt auch noch die Gasumlage. Radio Essen hat mit den Stadtwerken darüber gesprochen.

© Anna Bartl, Radio Essen

Essen zahlt über 100 Prozent mehr für Gas

In Essen ist die Lage wirklich dramatisch. Ab dem 1. Oktober müssen Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Essen bis zu 127 Prozent mehr für Gas bezahlen. Der Grund sind die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten für das Gas und die Gasumlage. Der Arbeitspreis für die Grundversorgung steigt ab Oktober um 10,14 Cent pro kWh auf 18,14 Cent pro kWh, schreiben die Stadtwerke Essen in ihrer Pressemitteilung am 18. August. Ein Durchschnittshaushalt, der rund 20.000 Kilowattstunden verbraucht, zahlt damit 2000 Euro mehr. Wer den Tarif EssenGas abgeschlossen hat bei den Stadtwerken muss ebenfalls mehr zahlen. Bei gleichem Verbrauch im Jahr sind das 1800 Euro.

In Essen sorgen Gaspreise und Gasbeschaffungsumlage für heftige Preissprünge

Gas kostet derzeit auf dem Weltmarkt so viel wie noch nie. Da wegen des Kriegs in der Ukraine deutlich weniger Gas aus Russland bei uns ankommt, müssen die Gasversorger den Rohstoff teuer einkaufen. So etwas habe man bei den Stadtwerken Essen noch nie gesehen, sagt der Finanzvorstand Lars Martin Klieve im Interview mit Radio Essen-Moderator Tobias Bitter. Die Stadtwerke haben zum ersten Oktober den Gaspreis neu berechnet. Darin enthalten schon die neue Gasbeschaffungsumlage, die mit 2,419 Cent pro kWh berechnet wird. Noch nicht im Preis enthalten sind allerdings die Gasspeicherumlage und die wahrscheinlich neue Mehrwertsteuer. Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas hat die Bundesregierung erst am 18.08.22 bekannt gegeben, deshalb konnten die Stadtwerke das noch gar nicht berücksichtigen. Sie müssen jetzt auch erst einmal auf die neuen Gesetze dazu warten. Lars Martin Klieve erzählt von herausfordernden Zeiten für die Stadtwerke hier im Radio Essen-Interview.

© Radio Essen

Stadtwerke Essen wollen Kunden nicht allein lassen

Die Stadtwerke Essen wissen, dass sie ihren Kundinnen und Kunden aktuell sehr viel zumuten. Die Briefe mit der aktuellen Preisanpassung gehen am Freitag in die Post. Kundinnen und Kunden können sich mit ihren Fragen zu ihrer neuen Gaspreisen an das Kundencenter der Stadtwerke Essen in Rüttenscheid wenden. Das hat montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr und donnerstags bis 18 Uhr geöffnet. Jeder kann unter der 800-3333 aber auch einen anderen Termin vereinbaren. Die Stadtwerke stellen sich außerdem darauf ein, dass sie mit einigen Kundinnen und Kunden Ratenzahlungen vereinbaren.

Wer Fernwärme bekommt, wird demnächst ebenfalls von seinem jeweiligen Vermieter eine Preisanpassung bekommen. Die STEAG stellt in Essen die Fernwärme bereit und kalkuliert gerade neu und es wird auch hier teurer, sagt ein Sprecher der STEAG auf Radio Essen-Nachfrage.

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