Essen zeigt einen besonderen Blick auf das Ruhrgebiet
Veröffentlicht: Mittwoch, 09.04.2025 14:43
Im Kohlenbunker in Essen zeigt das Ruhr Museum die Ausstellung "Das Land der tausend Feuer". Dahinter steckt eine Auswahl von 240 Industriegemälden aus der Sammlung von Ludwig Schönefeld. Der Gelsenkirchener sammelt die Bilder seit fast 40 Jahren und war dafür in ganz Deutschland unterwegs. Wir haben ihn auf Zollverein getroffen.

Radio Essen bekommt eine exklusive Führung
Rund 1500 Industriegemälde hat Ludwig Schönefeld in den vergangenen 40 Jahren gesammelt. Dafür war er zum Beispiel auf Flohmärkten und bei Haushaltsauflösungen in ganz Deutschland. Auch auf Kleinanzeigenportalen im Internet ist er fündig geworden. Andere Bilder hat er sogar den Künstlern persönlich abgekauft. Ihm waren dabei die Geschichten hinter den Bildern besonders wichtig.
Stolz zeigt er uns zusammen mit Kuratorin Reinhild Stephan-Maaser vom Ruhr Museum die Ausstellung im Kohlenbunker der Zeche Zollverein. Der Ort ist wie geschaffen für die Bilder aus dem Ruhrgebiet. Vier Jahre hat die Vorbereitung der Ausstellung gedauert. Dabei inklusive waren viele Diskussionen über die Auswahl der Bilder. Die unterschiedlichen Blickwinkel des Sammlers und der Kunsthistorikerin haben eine ganz besondere Mischung entstehen lassen.
Es sind viele Bilder von einem Ruhrgebiet, das es so heute nicht mehr gibt. Viele der Industrieanlagen, Schornsteine und Zechen sind längst verschwunden und die Gemälde zeigen mehr als ein Foto. Sie lassen zum Beispiel die Hitze der Hochöfen die Besucher spüren. Oft waren die Maler der Industrie sehr zugewandt. Das lag aber auch an politischen Einflüssen zum Beispiel in der Zeit des Nationalsozialismus. Diesen haben sich aber auch nicht alle Künstler ergeben. Einige Bilder mussten deshalb auch versteckt werden. Jetzt sind sie wieder da und Radio Essen-Stadtreporter Timm Schröder bekommt einen exklusiven Einblick.
Ein Sammler aus Leidenschaft zeigt in Essen seine Schätze
Ein Bild hat Ludwig Schönefeld durch sein ganzes Berufsleben begleitet. Das hatte er im Möbellager seines Arbeitgebers gefunden. Da war er im Kollegenkreis eine Ausnahme. Auch dieses Gemälde ist in der Ausstellung zu sehen. Bei dem Gang durch den ehemaligen Kohlenbunker zeigt Kuratorin Reinhild Stephan-Maaser uns auch romantische Bilder. Hier wird die Industrie mit der Landwirtschaft verbunden. Auch wenn Schönefeld seine Bilder jetzt dem Ruhr Museum übergeben hat, bleibt ihm ein gewisses Sammlergen erhalten. Während er das sagt, schaut Radio Essen-Stadtreporter Timm Schröder zu der Frau des Sammlers. Sie lächelt in sich hinein. Die ganze Zeit war sie bei dem Interview dabei und hat nichts gesagt. Auf den Reisen ihres Mannes für den Kauf der Bilder durch ganz Deutschland war sie immer an seiner Seite und hat seine Sammelleidenschaft unterstützt.
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