Energiekonzern Steag aus Essen wird Spanisch

Der Energiekonzern Steag aus Essen wird verkauft. Die Eigentümer bisher sind mehrere Stadtwerke, unter anderem auch die Stadtwerke Essen. Der Bieterwettkampf geht schon seit einer geraumen Zeit. Das Ergebnis ist eine Überraschung.

Steag in Essen geht an Asterion

Die spanische Beteiligungsgesellschaft Asterion übernimmt für 2,6 Milliarden Euro das Energieunternehmen Steag. Mit den aktuellen Eigentümern, einem Stadtwerkekonsortium, habe man eine Vereinbarung zum Erwerb der Steag GmbH unterzeichnet, hat Asterion Industrial Partners am Freitag (25.08.) in Madrid mitgeteilt. Man wolle die Steag als Ganzes zu einem nachhaltigen Energieversorger entwickeln. Geplant sei, den Geschäftsbereich Iqony durch Investitionen in grüne Technologien erheblich auszubauen.

"Unser Unternehmen steht voll hinter der Energie- und Wärmewende", erklärte Asterion-Chef Jesús Olmos laut der Mitteilung. Steag sei optimal aufgestellt, um in Deutschland und Europa einen maßgeblichen Beitrag zur Umstellung auf saubere, wettbewerbsfähige und zuverlässige Energieträger wie Solar- und Windenergie zu leisten. Mit einem Energiemix, in dem neben Kohle vor allem Gas eine Rolle spiele, könne die Versorgungssicherheit während der Übergangsphase gewährleistet werden.

STEAG in Essen soll als Ganzes erhalten bleiben

Zuletzt wollte ein tschechischer Milliardär die STEAG zusammen mit der RAG-Stiftung übernehmen. Mehrere Stadtwerke hatten die Steag bis 2014 von Evonik Industries gekauft. Der Kaufpreis lag damals bei insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Der Kaufpreis jetzt ist mehr als doppelt so hoch. Damit werden die Stadtwerke und auch die Stadtwerke Essen wohl einen guten Gewinn bei dem Geschäft machen.

Steag ist seit Jahresbeginn in einen schwarzen Bereich (Steinkohleverstromung, "Steag Power") und einen grünen Bereich (regeneratives Wachstumsgeschäft, "Iqony") aufgeteilt. Das Traditionsunternehmen war lange größter Steinkohleverstromer Deutschlands.

Der Energiekonzern Steag in Essen hat eine lange Tradition. Viele verbinden Steag vor allem mit Fernwärme, die der Konzern in Essen anbietet und das Netz dafür auch weiter ausbaut. Ursprünglich gegründet wurde die Steag 1937 durch das Rheinisch-Westfälische-Kohlen-Syndikat. Hauptaufgabe war damals die Energieproduktion für ein Aluminiumwerk in Lünen und für ein Chemiewerk in Marl.

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