Ehemaliger Sportplatz in Essen: Dirtbike-Anlage oder Kita?

Die Fläche des ehemaligen Sportplatz Am Volkswald in Essen liegt seit Jahren brach. Es gibt Pläne für einen Waldkindergarten und eine Dirtbike-Anlage. Was soll es werden?

© Socrates Tassos / FUNKE Foto Services

Sportplatz am Volkswald in Essen schon lange verlassen

Der ehemalige Sportplatz Am Volkswald in Essen-Heidhausen wird schon seit vielen Jahren nicht mehr genutzt, eine Fläche von 10.000 Quadratmetern liegt brach. Vor einigen Jahren wurde ein Teil asphaltiert und übergangsweise als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Jetzt soll es auf dem großen Gelände endlich vorangehen, die Pläne gestalten sich aber schwierig. Die Stadt Essen hat im Umweltausschuss sowie die Bezirksvertretung über den aktuellen Stand informiert.

So wurde das Areal inzwischen an Grün und Gruga übergeben, die somit der Eigentümer sind. Grundsätzlich eignet sich die Fläche als eine Stelle, die von der Stadt als Ersatzfläche für den Naturschutz genutzt werden kann. Heißt: Muss durch ein städtisches Bauprojekt Natur weichen, könnte Am Volkswald Ersatz gepflanzt werden. Grün und Gruga hat aber auch ein Konzept für die Nutzung erarbeitet.

Am ehemaligen Sportplatz am Volkswald gibt es genug Fläche für eine Waldkita.© Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Am ehemaligen Sportplatz am Volkswald gibt es genug Fläche für eine Waldkita.
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Waldkindergarten in Essen - Planungen gehen weiter

Die Stadt spricht von einer Dreiteilung der Fläche. 3.000 Quadratmeter könnten aufgeforstet werden, 6.000 Quadratmeter sind als Wildwiese vorgesehen. Außerdem würde ein 120 Meter langer Kanal offengelegt werden. Eine Umsetzung könnte schon 2026 beginnen. Die verbleibenden 1.000 Quadratmeter bleiben für einen Waldkindergarten. An dieser Stelle beginnen die ersten Probleme.

Bereits 2022 ist laut der Stadt ein externer Kita-Träger mit den Plänen eines Waldkindergartens an sie herangetreten. Die Pläne sind aber erstmal ins Leere gelaufen, da kein Bauantrag gestellt werden konnte. Das lang unter anderem an unvollständigen Planungsunterlagen, so die Stadt. Im März 2024 hat dann ein neuer Träger die Pläne übernommen. Außerdem hat das Amt für Straßen und Verkehr ein weiteres Problem gelöst: Durch eine breitere Straße wurde die Zufahrt verbessert und so weitere Voraussetzungen für den Kindergarten geschaffen.

Jetzt hackt es noch an einem pädagogischen Konzept. Das muss vom Träger vorgelegt und vom Landesjugendamt freigegeben werden. Erst danach kann an einer Baugenehmigung und einem Zeitplan gearbeitet werden.

Die Zufahrt Brachgelände wurde schon verbessert.© Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Die Zufahrt Brachgelände wurde schon verbessert.
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Dirtbike in Essen? Stadt findet keinen Platz

Während ein Waldkindergarten in Heidhausen nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, sieht es mit Plänen der Bezirksvertretung anders aus. Die würde auf dem Gelände gerne eine Dirtbike-Anlage bauen. Dafür wurde auch die ehemalige Sportfläche Am Volkswald untersucht. Die Überzeugung bei der Stadt scheint an dem Standort aber eher bei der dreiteiligen Nutzung zu liegen. So wurden stattdessen insgesamt 36 andere städtische Flächen für einen Dirtbike-Parcour geprüft. Das Ergebnis: Es eignet sich keine einzige im gesamten Stadtbezirk, also neben Heidhausen in Werden, Bredeney, Fischlaken, Kettwig und Schuir.

Die Gründe: Überall spricht etwas dagegen. Die Stadt nennt vor allem andere Nutzungszwecke, die vorgehen. Es bestehe ein großer Bedarf an Wohnfläche oder Standorte für Schulen und die Feuerwehr. An anderen Stellen spricht der Natur- oder Lärmschutz dagegen.

Strecken für das Dirtbike gibt es in Essen kaum.© Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Strecken für das Dirtbike gibt es in Essen kaum.
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Dirtbike-Anlage in Essen noch nicht abgeschrieben

Eine Dirtbike-Strecke im Stadtbezirk IX steht also mindestens auf der Kippe. Komplett abgeschrieben, scheint sie aber nicht. So wird aktuell der Ankauf möglicher Flächen geprüft. Ob das realisierbar ist, hängt von finanziellen, rechtlichen und planerischen Voraussetzungen ab. Eine Entscheidung wird also noch dauern. Zudem nennt die Stadt den ehemaligen Sportplatz am Volkswald doch als Möglichkeit für die Dirtbike-Anlage. So steht der Ort als "mögliche Nutzung" zumindest in einem Fazit-Schreiben.

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