Das Rathaus in Essen feiert seinen 40. Geburtstag

Seit dem 07. November 1979 sitzt unsere Stadtverwaltung im Essener Rathaus. Am Donnerstag wird das Rathaus 40 Jahre alt. Gefeiert wird der runde Geburtstag mit einem großen Rathausfest am Samstag. Wir haben für Euch alle Fakten zum Rathaus-Geburtstag und lüften unter anderem ein Mysterium: Was ist eigentlich in der 22. Etage und warum war kaum ein Mitarbeiter je dort oben?

Das Essener Rathaus aus der Froschperspektive; im Hintergrund blauer Himmel
© Stadt Essen

Das Essener Rathaus feiert seinen 40. Geburtstag mit einem großen Rathausfest

Für den Rathaus-Geburtstag hat sich die Essener Stadtverwaltung einiges einfallen lassen. Beim Rathausfest am Samstag könnt Ihr Euch in Ausstellungen die Rathausplanungen anschauen oder in das Essener Stahlbuch gucken. Es gibt verschiedene Filme im Ratssaal, zum Beispiel über den Rathausbau oder über Essen als Grüne Hauptstadt Europas 2017. Außerdem könnt Ihr euch virtuell durch das 22-Stockwerke hohe Rathaus bewegen.

Beim Rathausfest könnt Ihr auch bis ganz nach oben fahren. Im 22. Stock gibt es ein Jubiläumscafé. Generell gibt es quer durch das Rathaus ein Showprogramm: Im Foyer, in der 22. Etage und im Theater im Rathaus treten unter anderem das GOP Varieté Essen, die Folkwang Musikschule oder das Kindermusical der Ruhrbahn "Linie 108" auf. Das Rathausfest startet am Samstag um 11 Uhr und geht bis 18 Uhr.

Alle Infos und alle Programmpunkte gibt es bei der Stadt Essen.

Spezielle Hochzeiten zum Essener Rathaus-Geburtstag

Zum Rathaus-Geburtstag bekommen sechs Essener Paare eine besondere Hochzeit. Sie heiraten ganz oben im 22. Stock vom Rathaus mit Blick über Essen. Bei den Hochzeiten spielt Oberbürgermeister Thomas Kufen eine spezielle Rolle: Er ist der Standesbeamte. Für die Hochzeiten mit Ausblick konnten sich Essener Paare Anfang des Jahres bewerben. Alle sechs Termine sind nach der Bewerbungsrunde vergeben worden.

Essener Rathaus ist das höchste begehbare Rathaus Deutschlands

Das Rathaus am Porscheplatz ist das insgesamt vierte Rathausgebäude in Essen. Es ist insgesamt 106 Meter hoch und hat 22 Etagen. In Essen ist es damit das zweithöchste Gebäude, nur der RWE-Turm im Südviertel ist höher. Einen anderen Rekord knackt es laut der Stadt Essen aber doch: Es ist Deutschlands höchstes begehbares Rathaus. Das tatsächlich höchste Rathaus steht in Leipzig, das aber mit seinen 114 Metern zu großen Teilen aus einem unbegehbaren Turm besteht. Auf insgesamt 69.000 Quadratmetern arbeiten in unserem Essener Rathaus rund 1.500 Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

großer Rohbau vom Rathaus; im Vordergrund ein Fußballfeld mit Fußballspielern und einem Tor
Das vierte Essener Rathaus wurde zwischen 1975 und 1979 gebaut.© Stadt Essen
Das vierte Essener Rathaus wurde zwischen 1975 und 1979 gebaut.
© Stadt Essen

Rathaus-Bau war fast 60 Millionen DM teurer als geplant

Am 1. Juli 1975 gab es den ersten Spatenstich für die Baustelle des Essener Rathauses. Ursprünglich plante man die Kosten 1972 auf 130 Millionen DM. Am Ende war der Bau des Rathauses aber deutlich teurer: 189 Millionen DM hat es gekostet. Gute vier Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde das Rathaus am 07. November 1979 offiziell eröffnet. Die Eröffnung fand mit der ersten Ratssitzung im neuen Rathausgebäude statt.

großer Ratssaal, in dem viele Politiker sitzen
Die Eröffnung des Rathauses vor vierzig Jahren fand in Form der ersten Ratssitzung im neuen Gebäude statt.© Stadt Essen
Die Eröffnung des Rathauses vor vierzig Jahren fand in Form der ersten Ratssitzung im neuen Gebäude statt.
© Stadt Essen

Insgesamt sechs Bürgermeister saßen in diesem Essener Rathaus

Seit der Eröffnung 1979 saßen insgesamt sechs Oberbürgermeister in diesem Rathaus. Eine davon war eine Frau. Annette Jäger hatte von 1989 bis 1999 das Amt inne. Der aktuelle Oberbürgermeister ist Thomas Kufen. Er hat sein Büro in der dritten Etage. Die vorherigen Oberbürgermeister saßen in den ehemaligen Rathaus-Gebäuden der Stadt Essen.

Rathaus-Mysterium: 22. Etage

Viele Mitarbeiter fragen sich: Was ist denn eigentlich in der 22. Etage? Wie sieht das da aus? Denn nicht jeder Mitarbeiter kommt da oben rein. Viele arbeiten jahrelang im Rathaus und waren immer noch nicht in der 22. Etage.

Die Antwort ist: Da oben gibt es einen Empfangsbereich für die Gäste von Oberbürgermeister Thomas Kufen. Hier finden zum Beispiel Stahlbucheinträge statt. Und das bei einer wunderschönen Kulisse: Von dort oben kann man über ganz Essen gucken, an guten Tagen sogar bis nach Dortmund. Die 22. Etage ist übrigens auch der Lieblingsort im Rathaus von vielen Mitarbeitern, die tatsächlich schon oben waren, einschließlich der von Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Aussicht über Essen
Vom 22. Stock aus kann man über ganz Essen schauen© Annika Honnef/Radio Essen
Vom 22. Stock aus kann man über ganz Essen schauen
© Annika Honnef/Radio Essen

Alle paar Jahre kommt ein König oder eine Königin nach Essen

Hoher Besuch in Essen: Alle zwei bis drei Jahre kommt tatsächlich ein König oder eine Königin ins Rathaus. 2009 kam zum Beispiel Königin Silvia von Schweden. Etwas öfter kommen hochrangige Politiker ins Rathaus. Rund drei bis vier Mal im Jahr ist zum Beispiel ein Bundespräsident oder ein anderer bedeutender Politiker zugast in Essen. Bei jedem hohen Besuch gibt es auch starke Sicherheitsvorkehrungen. Dann sind zum Beispiel Spürhunde im Einsatz und das Haus ist abgesperrt.

Einschneidendes Ereignis: Vollständige Rathaus-Evakuierung 2018

Plötzlich war alles dunkel! Am 24. Oktober 2018 gab es im ganzen Rathaus einen Stromausfall. Im gesamten Gebäude ging nichts mehr: Keine Computer, keine Aufzüge und auch keine Notbeleuchtung. Alle rund 1.500 Mitarbeiter mussten evakuiert werden, das war die erste Rathaus-Räumung in der 40-jährigen Geschichte. Auch wir von Radio Essen haben damals ausführlich für Euch über die Räumung des Rathauses berichtet. Techniker und Feuerwehr mussten sämtliche Stromkreise testen, um die Ursache für den technischen Defekt zu finden. Der Stromausfall war aber relativ schnell wieder behoben: Schon am nächsten Tag konnten alle Mitarbeiter zurück in ihre Büros um weiterzuarbeiten.

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