Coronavirus: Asiaten in Essen schockiert über Mobbing und Ausgrenzung

"Es kommen weniger Kunden und die Kinder werden in der Schule gemobbt." Das haben einige Asiaten in Essen unserem Stadtreporter erzählt. Das Coronavirus löst bei vielen Menschen ein mulmiges Gefühl aus. Essener Asiaten fühlen sich ausgegrenzt. Viele Essener würden befürchten, dass die Asiaten das Virus hätten und machen deshalb einen Bogen um asiatische Mitbürger.

Asia Markt in Essen hat weniger Kunden wegen Angst vor Corona-Virus.
© Radio Essen

Sorge um Coronavirus löst Diskriminierung in Essen aus

In der U-Bahn bleibt neben Asiaten der Platz frei. Einige Geschäfte und Restaurants haben weniger Kunden. Das ist der Eindruck und die Erfahrung, die Asiaten in Essen gegenüber Radio Essen schildern. 30 bis 40 Prozent weniger Umsatz in den asiatischen Restaurants, Imbissbuden und Supermärkten. Dabei spielt es keine Rolle ob es Chinesen, Koreaner oder Japaner sind, sagt Xi Wang, Restaurant-Besitzer am Weberplatz.

Sogar die Nagelstudios haben weniger zu tun, erzählt Frau Phau. Sie kommt aus Vietnam und hat ein Nagelstudio am Kopstadtplatz. Sie versteht nicht, was los ist in Deutschland. "Wir sind Vietnamesen, wir sind nicht krank!" Viele Kunden würden erst mal vor der Tür stehen bleiben und fragen, ob sie oder ihre Mitarbeiter in letzter Zeit in China waren.

Auch in der Schule werden asiatische Kinder in Essen gemobbt

Die Angst vor dem Coronavirus wirkt sich aber nicht nur auf die asiatischen Geschäfte in Essen aus, auch die Kinder werden in ihren Schulen gemobbt. Der Sohn der Nagelstudio-Besitzerin wird in seiner Klasse dafür verantwortlich gemacht, wenn ein anderes Kind krank zuhause bleibt. Dann hieß es: "Der hat sich bestimmt bei dem asiatischen Mitschüler angesteckt." Und das, obwohl dieser gesund ist. Ob aus Scherz oder nicht - ein Gefühl von Mobbing bleibt.

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