Corona in Essen: Drei Zirkusfamilien leiden in Essen unter den Folgen
Veröffentlicht: Freitag, 27.03.2020 12:11
Die Luft wird immer dünner für den Circus Altano, Verona und Holiday. Die Kosten für Strom, Wasser, Futter und Miete laufen weiter. Einnahmen gibt es aber keine mehr. Alle Vorstellungen mußten abgesagt werden. Die Zirkusfamilien kämpfen jetzt schon um das nackte Überleben. Zum Glück gibt es die eine oder andere kleine Hilfe.

Zirkus aus Essen: Probleme wegen Corona
Die Corona Krise sorgt aktuell für viele Probleme bei gleich drei Zirkus Unternehmen in unserer Stadt. Am Flughafen Essen Mülheim ist der Circus Altano gestrandet. Die 20- köpfige Zirkusfamilie ist dankbar, dass sie aktuell weniger Platzmiete zahlen muß. Für die fünf Hunde, sechs Tauben, zwei Ziegen, sechs Pferde und das Lama gab es in den vergangenen Tagen auch schon ein paar Futterspenden. Die Essener haben Möhren, Salat ,Heu und Kraftfutter vorbeigebracht und auch für die Zirkusleute gab es etwas zu essen. Aufregung gab es als Mitte der Woche der anderthalb jährige Ziegenbock eine ca. 50 cm lange Schnur gefressen hatte. Zentimeter für Zentimeter wurde die Schnur aus dem Tier wieder herausgezogen. Jetzt geht es Sultan wieder gut. Kontakt zum Helfen: Justine Neigert Tel. 0157/89312166

Jeder Tag kostet den Zirkus Verona 500 Euro
Große Probleme hat auch der Zirkus Verona auf dem Festplatz an der Frintroper Strasse aus. Hier war das Gastspiel eigentlich am Sonntag beendet. Nach Dinslaken können sie aber jetzt nicht weiterziehen und auch in das Winterquartier in Herne kann die Zirkusfamilie Tränkler nicht zurück. Jetzt schaut sich die Stadt nach Alternativen in Essen um. Das ist deshalb nicht so einfach, weil es die passenden Strom, Wasser und Abwasseranschlüsse geben muss und auch die 20 Tiere brauchen entsprechend Platz. Täglich hat der Zirkus laufende Kosten von 500,- Euro. Bis auf ein paar kleinere Geldspenden kommt aktuell aber nichts rein. Die Familie hofft auf Unterstützung vom Staat. Kontakt zum Helfen: Tajana Tränkler Tel. 0177-5073159

Preise für Heu und Stroh haben sich fast verdoppelt
Der dritte Zirkus ist der Zirkus Holiday aus Burgaltendorf. Seit 10 Jahren hat die Familie Sperlich ihr Winterlager in unserer Stadt. Die letzten Vorstellungen waren an Weihnachten auf dem Campingplatz im Löwental in Werden. Seitdem ist auch hier Ebbe in der Kasse. Das Futter reicht nur noch für wenige Tage. Gino Sperlich hat den Zirkus von seinem Vater übernommen. Schon die letzten Jahre waren schwer für die Zirkusfamilie. Auf die hohe Kante konnte er schon lange nichts mehr legen. Er hofft jetzt auf Hilfe für seine Tiere zum Beispiel von den Essener Bauern. In den vergangenen Monaten hatten sich die Preise für Heu und Stroh fast verdoppelt. Auch Futter fehlt. Kontakt zum Helfen: Gino Sperlich Tel. 015737701754

Nach unserer Berichterstattung rollt die Hilfe für die drei Zirkus Unternehmen in Essen an. Landwirt Thomas Leuchten aus Werden, Reiterhof Schuir und Oberschuirshof bringen Stroh und Heu. Auch einige Säcke Kraftfutter und Möhren haben Essener nach Burgaltendorf, Frintrop und an den Flughafen Essen Mülheim gebracht. Die Situation bleibt für die Zirkusfamilien aber weiterhin sehr schwierig. Sie brauchen dringend Hilfe.