Bosnier bauen neue Moschee in Essen
Veröffentlicht: Montag, 03.03.2025 15:56
In Essen soll 2026 eine neue Moschee fertig sein. Seit zwei Jahren baut die Bosnische Gemeinde im Essener Norden Ihr Gemeindezentrum.

Im Norden von Essen fehlen Begegnungsräume
In Essen-Karnap gibt es nur wenige Gemeindesäle, die Vereine und andere Organisationen günstig mieten können. Diese Lücke möchte die bosnische Gemeinde schließen, sagt Dzenan Kuspahic. Er ist hier aufgewachsen, kennt den Essener Norden und hofft, dass möglichst viele seiner Nachbarn die Begegnungsräume der bosnischen Gemeinde für Veranstaltungen und Seminare mieten. Die Gemeinde hat bereits mehrere Anfragen erhalten. Auch Stadtteilpolitiker planen, mit Ihrer Bezirksvertretung dort zu tagen. Die Räume sind groß, hell und flexibel teilbar. Alkohol ist in den Räumen der Gemeinde verboten.

Bosnische Gemeinde Essen wertet Karnap mit dem Neubau auf
An der Stadtgrenze zwischen Essen und Gelsenkirchen sind die Immobilienpreise noch relativ günstig. Doch jeder Neubau trägt zur Aufwertung der Gegend bei. Auf der einen Seite der Karnaper Straße haben die ersten Nachbarn, der noch unfertigen Moschee, ihre Häuser bereits aufwändig saniert und damit die gesamte Umgebung verschönert. Ob das Zufall ist oder ob sie durch den Neubau der Bosnier inspiriert wurden, kann der Verein nicht sagen. Dennoch freut sich der Verein, wenn in Nachbarhäuser investiert wird und Karnap dadurch schöner wird.

Bosnische Gemeinde Essen kommt ohne Kredite aus
Bosnische Handwerker aus Essen arbeiten oft ohne Bezahlung für ihre Gemeinde. Ohne diese Hilfe und ohne Geldspenden könnte die Gemeinde ihren Neubau nicht finanzieren. Ursprünglich hatten die Bosnier zwei Millionen Euro für ihr Gemeindezentrum mit Moschee und drei Wohnungen kalkuliert. Durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine sind die Baukosten jedoch deutlich gestiegen. Dies hat den Neubau verzögert und verteuert, erklärt der Vereinsvorsitzende Almir Brcaninovic. Der Verein möchte jedoch keine Schulden machen, um die Mehrkosten zu decken. Das benötigte Geld soll durch Spenden der etwas mehr als 400 Mitglieder zusammenkommen.
Wenn das Gemeindehaus fertiggestellt ist, können auch andere Vereine die Räume für Konferenzen und Tagungen mieten. Der größte Teil des Gebäudes (über 1.000 Quadratmeter) wird für Vereinsräume genutzt - ein kleiner Teil (knapp 200 Quadratmeter) sind Gebetsräume. Das Minarett ist eher klein, aus Stahl und nicht begehbar.
