Alarmierende Studie: In Essen stirbt man früher

Alarmierende Studienergebnisse über Essen: Fast vier Jahre beträgt der Unterschied bei der Lebenserwartung der Männer je nach Landkreis. Besonders lange leben Menschen in Bayern, zu den Schlusslichtern zählt dagegen Essen. Wir befinden uns auf Platz 381 (Lebenserwartung Frauen) bzw. Platz 376 (Männer) der 402 untersuchten Landkreise und kreisfreien Städte.

Studie zu Lebenserwartung - auch über Essen

Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland ist laut einer Studie im Süden und Südwesten am höchsten. Sie unterscheide sich in den 402 Landkreisen bei den Männern um bis zu 5,4 Jahre, teilte das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock mit. Bei Frauen betrage der maximale Unterschied knapp vier Jahre: So würden Frauen im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt im Schnitt 81,8 Jahre alt. Dagegen könnten sich Frauen im Landkreis Starnberg südwestlich von München darüber freuen, durchschnittlich 85,7 Jahre alt zu werden. Auch bei den Männern fanden die Forscher ein Nord-Süd-Gefälle: In Bremerhaven beträgt die Lebenserwartung der Männer der Studie zufolge im Schnitt nur 75,8 Jahre, im Landkreis München ist sie mit 81,2 Jahren am höchsten.

Essen und andere Ruhrgebietsstädte

Auch zwischen Ost und West gibt es Unterschiede: Mehr Landkreise mit niedriger Lebenserwartung lägen im Osten Deutschlands als im Westen, berichten die Wissenschaftler. Aber auch im Ruhrgebiet gebe es Städte, in denen die Bewohner im Schnitt früher sterben. Dazu zählen Dortmund, Gelsenkirchen und Essen.

Die Details aus der Studie über Essen:

  • Männer aus Essen werden im Schnitt etwa 77,3 Jahre alt, Frauen etwa 82,6 Jahre.
  • Die Frauen in Essen belegen damit 381 der 402 kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland, die Männer Platz 376.
  • Essen liegt damit bei der Lebenserwartung in beiden Fällen in den untersten 10 Prozent von Deutschland.
  • Im Vergleich mit München (Top Männer) sterben Männer in Essen fast vier Jahre früher.
  • Im Vergleich mit dem Salzlandkreis (Top Frauen) sterben Frauen bei uns sogar 4,5 Jahre früher.
© MPIDR / Presse
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Warum sterben die Menschen in Essen früher?

Die Wissenschaftler suchten auch nach Ursachen für die Unterschiede. Starken Einfluss haben nach ihren Erkenntnissen die Arbeitslosenquote und die Quote der Hartz-IV-Empfänger. «Wer Unterschiede in der Lebenserwartung reduzieren will, muss vor allem die Lebensbedingungen des ärmsten Teils der Bevölkerung verbessern», sagte Roland Rau vom Max-Planck-Institut. Hingegen hätten Faktoren wie das Durchschnittseinkommen, die Zahl der Ärzte pro 100.000 Einwohner oder die Bevölkerungsdichte einen weitaus geringeren Einfluss. Die Forscher veröffentlichten ihre Studienergebnisse im «Ärzteblatt».

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