Zahl der Scharlachfälle in Essen steigt deutlich an

In Essen erkranken in diesem Winter wieder mehr Kinder an Scharlach als in den letzten Jahren. Kinderärzte haben es mit immer mehr Fälle in ihren Praxen zu tun. Das sollten Eltern wissen, wenn ihr Kind Halsschmerzen und Fieber hat.

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In Essen wieder mehr Fälle von Erkrankungen mit Scharlach

In Essen bekommen wieder mehr Kinder Halsschmerzen und Fieber. Die Kinderärzte erkennen dann wieder öfter eine Scharlach-Erkrankung. Das ist eine bakterielle Infektion, die aber mit Antibiotika behandelbar ist. Kitas und andere Einrichtungen, in denen Kinder sich aufhalten, müssen solche Scharlach-Infektionen an das Gesundheitsamt melden. Das bekommt in den letzten Wochen wieder häufiger solche Meldungen, erklärt eine Sprecherin der Stadt Essen auf Radio Essen-Nachfrage. Ärzte und Labore müssen Scharlach-Infektionen nicht melden, deshalb gibt es auch keine genaue Zahl wie viele Kinder an Scharlach erkrankt sind. In manchen Fällen haben sich Kinder aber auch mit anderen Bakterien infiziert, die ebenfalls Halsschmerzen und Fieber verursachen.

In Essen sehen Kinderärzte mehr Scharlach-Fälle in ihren Praxen

Der Sprecher der Essener Kinderärzte bestätigt, dass er und seine Kolleginnen und Kollegen in den letzten Wochen mehr Scharlach-Fälle gesehen haben. Meist sind Kinder ab dem dritten Lebensjahr betroffen. Aber auch jüngere Kinder können Scharlach bekommen. Nachweisen lässt sich die Erkrankung erst durch eine genaue Untersuchung eines Abstrichs im Labor. Die Erkrankung tritt in diesem Winter deshalb so häufig auf, weil viele im Herbst eine Virus-Erkrankung hatten. Danach ist der Rachen meist anfälliger für eine bakterielle Infektion wie zum Beispiel Scharlach. Ein Problem ist aktuell das Antibiotikum, das Eltern ihren Kindern geben sollten. Weil es häufig auch verschrieben wird, obwohl gar keine bakterielle Infektion vorliegt, ist das Mittel in Apotheken knapp.

Die Kinderärzte verschreiben in den meisten Fällen ein Antibiotikum. Danach können die Kinder schon nach 24 bis 48 Stunden andere nicht mehr mit den Bakterien anstecken. Sie müssen sich dann selbst noch von den Halsschmerzen erholen und wieder fieberfrei werden bevor sie wieder in Kita gehen können. Dr. Wolfgang Kömen, Kinderarzt mit seiner Praxis in Borbeck erklärt im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl, was wichtig ist, wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind Scharlach hat.

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