Weniger Einsätze für die Feuerwehr Essen

Die Feuerwehr Essen verzeichnet seit Jahren immer weiter steigende Einsätze, vor allem bei den Rettungseinsätzen und Krankentransporten. Jetzt gehen die Zahlen langsam runter. Dahinter steckt viel Arbeit.

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Feuerwehr Essen: Von einer enormen Überlastung zu einer deutlichen Überlastung

Bei der Feuerwehr Essen steigen die Einsatzzahlen jedes Jahr. Vor allem die Rettungseinsätze und Krankentransporte gingen zuletzt immer mehr durch die Decke. Jetzt die Kehrtwende: Im Jahr 2023 sind die Zahlen zum ersten Mal rückläufig. Das ist kein Zufall, sagt der Direktor der Feuerwehr, Thomas Lembeck. Das ist ein großer Erfolg und viel Arbeit.

"Wir haben es mit unseren Maßnahmen geschafft, von einer enormen Überlastung immer noch in eine deutliche Überlastung zu kommen".

Aktuell laufen noch 12-13 Einsätze pro 24 Stunden bei der Feuerwehr Essen ein, ein gut zu schaffendes Ziel wären 10, sagt Lembeck weiter. Insgesamt kam die Feuerwehr 2023 auf 167.833 Einsätze (davon alleine 152.588 Einsätze im Rettungsdienst), das sind 36 Einsätze pro Tag weniger als im Jahr davor.

Die Feuerwehr Essen hatte 2023 erstmals seit langem sinkende Einsatzzahlen. Die kommen vor allem aus dem Rettungsdienst und Krankentransport.© Feuerwehr Essen
Die Feuerwehr Essen hatte 2023 erstmals seit langem sinkende Einsatzzahlen. Die kommen vor allem aus dem Rettungsdienst und Krankentransport.
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Weniger Einsätze für Feuerwehr Essen: Das sind die Gründe

Die niedrigeren Einsatzzahlen bei der Feuerwehr Essen haben mehrere Ursachen. Zum Einen habe man im letzten Jahr Gespräche mit den Essener Krankenhäusern gesucht und diesen ein Tool nahegelegt, das bei der Beurteilung der Notwendigkeit von Krankentransporten hilft. Darin können die Krankenhäuser zum Beispiel eingeben, wie mobil ein Patient ist, ob er an Geräte angeschlossen ist, die überwacht werden müssen, ob er Begleitung braucht, also ob er wirklich einen qualifizierten Krankentransport braucht oder vielleicht nur einen Angehörigen, der ihn abholen kommt oder ein Taxi. Ein weiterer Aspekt ist die relativ neue Ausbildung zum Notfallsanitäter. Diese sorgt direkt für qualifizierteres Personal im Rettungswagen selbst, das viele Dinge übernehmen kann, für die sonst ein Notarzt kommen müsste.

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Das passiert 2024: Gerade stehen alle Standorte der Feuerwehr Essen auf dem Prüfstand

Die Feuerwehr in Essen will sich besser für die Zukunft aufstellen. Deshalb stehen gerade alle Standorte auf dem Prüfstand, sagt Feuerwehrchef Thomas Lembeck:

"Ist das Gebäude an der richtigen Stelle, können wir von diesem Gebäude aus unsere Einsatzstellen schnell erreichen und ist das Gebäude in einem Zustand, wie es heute für eine Rettungswache wirklich sein muss?"

Teilweise wird auch schon neu gebaut, wie die Feuerwache in Werden/ Heidhausen. Auch für die Hauptwache an der Eisernen Hand steht eine Machbarkeitsstudie an, die soll noch in diesem Jahr entstehen (Herbst, spätestens Ende des Jahres). Thomas Lembeck geht davon aus, dass im Anschluss große Umbaumaßnahmen kommen werden. Unter anderem für den Arbeitsschutz oder mehr Arbeitsplätze in den Gebäuden.

Neue Ausbildung und bald mehr Frauen bei der Feuerwehr Essen?

Die gesunkenen Einsatzzahlen bei der Feuerwehr Essen bedeuten nicht, dass weniger Personal gebraucht wird. Im Gegenteil, heißt es: Die Feuerwehr Essen will weiterhin viel ausbilden und geht jetzt einen neuen Weg. Im August startet zum ersten Mal die Notfallsanitäter-Ausbildung direkt für Schulabgänger. Die können nach der Ausbildung, bei Eignung, die Laufbahnausbildung bei der Feuerwehr dranhängen. So sollen auch mehr Frauen zur Feuerwehr kommen. Bisher sei man darauf angewiesen, dass das Handwerk genügend Frauen ausbildet, die dann den Weg zur Feuerwehr finden, sagt der Essener Feuerwehrchef. Durch die neue Ausbildung habe man das selbst in der Hand.

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