Uniklinik in Essen bereitet sich auf gefährliches Virus aus China vor

Die Zusammenarbeit zwischen den Ärzten in Holsterhausen und in Wuhan ist seit Jahren sehr intensiv. In Wuhan in China erkranken zur Zeit die meisten Menschen am einer neuen gefährlichen Lungenkrankheit. Es gab dort auch schon die ersten Todesfälle. Die Ärzte am Uniklinikum bekommen gerade die Erkenntnisse der Kollegen aus China aus erster Hand.

Haupteinang mit Schild "Universitätsklinikum Essen"
© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Gute Kontakte dank gemeinsamer Forschung

Seit den 80er Jahren forschen die Wissenschaftler vom Uniklinikum in Holsterhausen gemeinsam mit denen aus Wuhan an Hepatitsviren. In den letzten Tagen läuft allerdings ein intensiver Austausch über das neue Coronavirus. Damit stecken sich gerade viele Menschen in Wuhan in China an. Einige sind daran auch schon gestorben. Im Moment tauschen die Wissenschaftler vor allem die Ergebnisse über das neue Virus aus. Hier in Essen werten die Ärzte die Protokolle aus China aus und haben auch schon die Methode zur Diagnostik der Viren übernommen. Sie informieren sich auch über die Möglichkeiten der Behandlung bei den Kollegen in China. Außerdem treffen sie Vorsorge, wenn ein Patient mit dem Verdacht hier ankommt.

Symptome wie bei einer Erkältung

Das Virus löst vor allem Erkältungs-Symptome aus und wird deshalb meist nicht sofort erkannt. Die Ärzte am Uniklinikum rechnen durchaus mit Patienten mit dem Virus. Wuhan ist die Partnerstadt von Duisburg. Zwischen den beiden Städten herrscht ein reger Austausch, da fliegen immer wieder Menschen hin und her und könnten damit auch das Virus mitbringen. Deshalb sind die Erkenntnisse der chinesischen Ärzte für die Ärzte hier sehr wichtig. Sie können sich so auf die Behandlung der Patienten vorbereiten.

Studenten-Austausch vorerst gestoppt

Zwischen den Wissenschaftlern aus Wuhan und dem Uniklikum herrscht ebenfalls ein reger Austausch. Meist arbeiten mehrere Wissenschaftler aus Wuhan für mehrere Jahre am Uniklinikum. Es reisen aber auch immer wieder Studenten von hier nach China. In zwei Wochen sollten deshalb Studenten nach Wuhan reisen. Die Reise wurde erst einmal abgesagt. Auch ein geplantes Treffen mit den Kollegen in Wuhan im April haben die Wissenschaftler vertagt. Die Kollegen in Wuhan hätten gerade mit dem neuen Virus und den erkrankten Patienten sehr viel zu tun. Das alles hat uns der Leiter des Instituts für Virologie Prof. Ulf Dittmer im Radio Essen-Interview geschildert.

© Radio Essen, Teresa Ledabyl

Weitere Nachrichten aus der Uniklinik:


Weitere Meldungen

skyline