Theater Courage in Essen feiert 20 Jahre Weihnachtskomödie
Veröffentlicht: Dienstag, 03.12.2024 16:30
Na, seid Ihr schon im Weihnachtsstress oder befürchtet an den Weihnachtstagen das alljährliche Familiendrama? Wir hoffen nicht! "Die Weihnachtskomödie "Eine schrecklich schöne Bescherung" greift das Thema mit ganz viel Humor auf - seit 20 Jahren im Theater Courage in Rüttenscheid. Was in den 20 Jahren alles so passiert ist, hört Ihr hier.
Komödie in Essen ist eine Zusammenfassung aus vielen Geschichten
Familiendrama an Weihnachten - das kennen viele. Und wer es nicht kennt, kann es sich angucken - aber auf lustig! Und zwar im Theater Courage in Rüttenscheid. Und das seit 20 Jahren in den urigen Räumlichkeiten in der Goethestraße. Gabi Dauenhauer, Peter-Maria Anselstetter und Falk Hagen sind drei von sieben Schauspielern und von Minute 1 an dabei. Gabi Dauenhauer hat sich die Weihnachtskomödie damals selbst ausgedacht. "Was man so alles liest, was Weihnachten alles schief geht, daraus hat Gabi eine Komödie geschrieben", erzählt Peter-Maria Anselstetter im Radio Essen-Interview mit Radio Essen-Stadtreporterin Antonia Weiß.
Theater Courage in Essen erzählt Heiligabend-Drama von Familie Niklas
Die Geschichte handelt von Familie Niklas. Bei denen geht an Heiligabend wirklich alles schief. Der Ehemann verliert seinen Job, bei der Ehefrau wird Ehebruch aufgedeckt, der Sohn kommt frühzeitig aus dem Gefängnis und seine Freundin ist bei der Familie alles andere als beliebt. Und so nimmt das Drama an dem Abend seinen Lauf: "Das Ganze eskaliert dann immer mehr und hat dann ein richtig schwungvolles Ende", erzählt Autorin Gabi Dauenhauer begeistert. Man sieht das Funkeln in den Augen der Drei, wenn sie über das Stück reden. Eigentlich wollten sie auch, dass der Weihnachtsbaum brennt. Das erschien ihnen dann doch etwas zu gefährlich in dem Kult-Raum in der Goethestraße in Rüttenscheid.
Stammpublikum in Essen seit 20 Jahren
20 Jahre - das ist eine richtig lange Zeit. Und trotzdem hat sich an der Story in der ganzen Zeit nichts verändert. Denn das Drama ist doch jedes Jahr irgendwie ähnlich. "Die Kostüme passen immer noch", sagt Gabi Dauenhauer. Dann unterbricht Peter-Maria Anselstetter sie "Ja, bei dir vielleicht" und lacht. "Das Stück ist ja wie bei den Nachbarn, das ist ja sehr realistisch", sagt das Publikum wohl seit Jahren - das erzählt jedenfalls das Trio. Anselstetter berichtet auch, dass mit dem Stück für viele aus ihrem Stammpublikum die Weihnachtszeit eingeläutet wird. Pannen gab es in den 20 Jahren tatsächlich nicht viele. Spontane Rollenwechsel gehörten aber schon auch mal dazu, wenn mal jemand krank wurde. Mehr Pannen gab es aber tatsächlich nicht. Obwohl die drei es schon seit 20 Jahren jedes Jahr spielen - geprobt werden muss trotzdem. Und da das Stück nur zur Weihnachtszeit läuft, sind die Kostüme das Jahr über in den tiefsten Tiefen des Kellers verstaut und müssen erst hervor geholt und entstaubt werden.
Radio Essen im Theater Courage
Jeder Charakter im Stück hat seine Eigenheiten
Besonders sei an diesem Stück, dass man das Publikum im Stück lachen hört - und das sei bei den ernsteren Theaterstücken im Theater Courage eben nicht so, erklärt Falk Hagen. Und irgendwie mögen die drei jeden Charakter des Stücks gerne. Jeder bringt auf seine Weise eine Eigenheit mit. Zum Beispiel der Opa im Stück. Der ist schon etwas verkalkt, hat Witze auf Lager, die keiner hören will. Und dann wäre da noch der Ehemann. Der hat durch seinen verlorenen Job kein Geld, um Geschenke zu kaufen. Stattdessen kramt er Gegenstände aus dem Keller, die niemand mehr haben will. Und dann sind sie auch noch in Zeitungspapier verpackt. Darüber freut sich natürlich niemand. Die Story ist damit so aktuell wie vor 20 Jahren. "Wir finden es toll, dass wir das Stück immer noch spielen. Und dann können sich die Leute hinsetzen, lachen und sagen 'Ja, so ein paar Situationen kennen wir auch aus unserer Familie.' Wir halten den Leuten an so einem Abend also auch einfach mal den Spiegel hin", erzählt Anselstetter.
Auf die nächsten 20 Jahre im Theater Courage in Essen
Und genau so soll es auch die nächsten 20 Jahre weitergehen. "Wir spielen es so lange, wie wir darauf Lust haben und wir ein Publikum dafür haben", sagt Falk Hagen. "Dann muss ich aber die Oma spielen, dann kann ich nicht mehr die Mutter spielen", sagt Gabi Dauenhauer grinsend. "Und dass wir die Leute entführen können in eine Welt, in der sie ihre Probleme und Sorgen mal draußen lassen", sagt Anselstetter und beendet das Gespräch mit dem Satz: "Ho Ho Ho, Weihnachten steht vor der Tür, kommt ins Theater Courage!"
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