Silvesterrandale 20/21 in Essen: Freispruch für alle Angeklagten

Junge Menschen aus Essen hatten ein Bushäuschen komplett zerstört und Videos davon ins Netz gestellt. Das war in der Silvesternacht 2020/2021. Die Aufregung war riesig - trotzdem gab es jetzt vor Gericht Freisprüche.

So sah es am Altenessener Markt nach der Randale an Silvester aus
© Radio Essen

Freisprüche in Essen trotz großer Empörung nach Randale

Es war ein Bild der Verwüstung in Essen, das bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte: In der Silvesternacht vor drei Jahren hatten Jugendliche das Bushäuschen auf dem Altenessener Markt komplett zerstört, Mülleimer angezündet und Videos davon ins Netz gestellt. Jetzt hat das Amtsgericht Essen auf Radio Essen-Nachfrage gesagt: Alle Angeklagten sind freigesprochen worden.

Sehr langer Prozess in Essen

Relativ schnell nach der Silvesterrandale in Essen hatte die Polizei erste Fahndungserfolge gemeldet und die Anklage lag schon nach einem halben Jahr beim Amtsgericht. Viele Politikerinnen und Politiker hatten schnelle Strafen gefordert, doch dann zog sich der Prozess ewig hin. Der Fall wurde an das Landgericht in Rüttenscheid abgegeben, weil acht Menschen angeklagt waren - und damit recht viele für ein Verfahren am Amtsgericht. Das Landgericht hatte aber Zweifel daran, ob auch wirklich alle Angeklagten an der Tat beteiligt waren. Deswegen wurden erst verschiedene Gutachten erstellt. Dabei wurden Gesichter und Bewegungen in den Videos von der Tatnacht mit denen der Angeklagten verglichen.

Essen: Im Zweifel für den Angeklagten

Nach den Gutachten hatte die Staatsanwaltschaft vier Anklagen zurückgezogen. Damit ging das Verfahren wieder zurück an das Amtsgericht. Am Amtsgericht wurde dann aber klar: Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob die vier Angeklagten wirklich auf den Videos zu sehen sind und in der Tatnacht dabei waren. Sie könnten es sein, könnten es aber auch nicht sein. Deswegen wurden sie alle im September freigesprochen.

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