Rüttenscheider Straße in Essen: Anwohner will klagen

Die Stadt Essen muss mit einer weiteren Klage gegen das Verkehrskonzept rechnen. Das sagte Oberbürgermeister Kufen beim zweiten Info-Tag.

© Radio Essen

Auch zweiter Info-Tag in Essen zur Rüttenscheider Straße gut besucht

Am Montagnachmittag (16. Dezember) hat die Stadt Essen im Gemeindesaal St. Ludgerus zum Info-Tag eingeladen. Dabei ging es wieder um die neuen Verkehrsregeln auf der Rüttenscheider Straße. Die Infoveranstaltung begann um 16 Uhr. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Anwohner und Geschäftsleute waren gekommen, um sich über den neusten Stand zu informieren. Oberbürgermeister Thomas Kufen berichtete zu Beginn der Veranstaltung, dass ein weiterer Anwohner Klage gegen die neuen Verkehrsregeln eingereicht hat. Bis kommenden Freitag muss die Stadt Stellung zu ihrem Verkehrskonzept beziehen. Eine Klage der Firma ifm hatte bereits dazu geführt, dass einige der Verkehrsregeln geändert wurden. An der Huyssenallee musste die Stadt einen Teil der roten Markierungen vom Asphalt kratzen lassen, damit Radfahrer, Anwohner und Busse weiter auf die Rüttenscheider Straße fahren dürfen.

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services
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Neue Verkehrsführung sorgt für Verwirrung

Beim Info-Tag am Montagnachmittag (16. Dezember) herrschte allgemeine Unzufriedenheit im Saal. Viele Rüttenscheider scheinen hauptsächlich verwirrt zu sein von den neuen Regeln und Schildern. Darunter auch Anwohnerin Gabi Micklinghoff:

"Für mich wäre die einfachste Lösung eine Einbahnstraße. Die Verunsicherung durch die vielen Schilder führt ja zum Chaos.", sagt sie im Interview mit Radio Essen.

Ein Konzept für die Rüttenscheider Straße als geteilte Einbahnstraße stand in der Politik ebenfalls zur Auswahl. Letztendlich hatte man sich dagegen entschieden, weil etwa der Linienbusverkehr stark beeinträchtigt worden wäre, so die Begründung der Stadt. Auch die Parkplatzsuche würde sich dann schwieriger gestalten, so ein Sprecher der Stadt. Eine durchgängige Einbahnstraße war allerdings in keinem der vorgestellten Konzepte enthalten. Trotzdem scheint eine Einbahnstraße weiterhin die gewünschte Lösung vieler Rüttenscheider zu sein. Das erzählen sie auch in einer Radio Essen-Umfrage.

© Radio Essen / Eden Bimmermann

Neues Verkehrskonzept wurde mit zwölf Kameras überwacht

Die neue Verkehrsführung auf der Rüttenscheider Straße wurde an zwei Tagen mit zwölf Kameras überwacht. An zwei Tagen wurde von morgens bis abends der Verkehr gemessen. Ziel war es herauszufinden, ob die neuen Verkehrsregeln die gewünschte Entlastung gebracht haben, ob die Nebenstraßen mehr befahren wurden und ob es an bestimmten Stellen Auffälligkeiten gab. Dafür wurde ein Gutachter des Planungsbüros aus Dortmund beauftragt. Dieser hat die gewonnenen Ergebnisse am Montag (16. Dezember) vorgestellt. Die zeigen, dass zwar generell weniger Verkehr über die Rü fährt, aber viele halten sich nicht an die neuen Verbotsschilder. Am Rüttenscheider Stern sind 2022 noch rund 350 Autos grade aus auf der Rüttenscheider Straße gefahren. An den Messtagen dieses Jahr im November waren es noch rund 49. Unklar ist aber, ob die Autofahrer die Schilder absichtlich missachten oder sie übersehen. Allerdings haben viele Rüttenscheider die Zeitpunkte der Messungen Ende November bei der Info-Veranstaltung kritisiert. Das seien nicht die typischen Verkehrszeiten in Rüttenscheid. Weitere Ergebnisse will die Stadt vorstellen, wenn sie vollständig ausgewertet sind.

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