Neuer Anlauf für mehr Gesundheit im Essener Norden

Nachdem dort das Marienhospital in Altenessen und das St. Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg von der Contilia-Gruppe geschlossen wurden, haben viel Essener Schwierigkeiten, entsprechende Angebote für ihre Gesundheits-Probleme zu finden. Das will die Stadt jetzt ändern.

© Radio Essen

Neuer Gesundheitsstandort im ehemaligen St. Vincenz Krankenhaus

Im ehemaligen St. Vincenz Krankenhaus will die Stadt ein Gesundheitszentrum einrichten, das völlig neue Angebote machen soll. Bisher werden viele Patienten schnell wieder aus dem Krankenhaus entlassen, weil ihre Behandlung nicht rentabel ist. Sie müssen dann mit ihren Angehörigen oder allein klar kommen. Mit einem bundesweit bis jetzt einmaligen Projekt will die Stadt hier Angebote machen und Patient:innen dabei helfen, schnell gesund zu werden. Dazu kommen weitere Angebote, die noch ausgearbeitet werden. Möglich ist dort auch eine weitere ambulante Notarztpraxis. Darüber verhandelt die Stadt Essen gerade mit der kassenärztlichen Vereinigung. Die hat zumindest die Einrichtung der Notfallpraxis nicht direkt abgelehnt und will auch die drei bisherigen Praxen so bestehen lassen. In anderen Städten wie in Düsseldorf gibt es schon seit längerem nur noch eine einzige ambulante Notfallpraxis für die gesamte Stadt.

Stadt Essen informiert mit Flyern und Plakaten

Die Stadt Essen informiert jetzt mit einem Flyer in mehreren Sprachen über die neue Situation bei der Gesundheitsversorgung im Essener Norden. Auf einer Karte sind alle Krankenhausstandorte eingetragen sowie die ambulanten Notfallpraxen. Wer einen Arzt außerhalb der Sprechzeiten der Haus- und Fachärzte braucht, kann jederzeit den ambulanten ärztlichen Notdienst unter der 116 117 anrufen, in einem lebensbedrohlichen Notfall gilt immer die 112.

Die Feuerwehr und die Rettungskräfte stellen weiterhin sicher, dass jeder Notfall-Patient innerhalb von 8 Minuten in einem Krankenhaus eingeliefert und versorgt wird. Schon früher wurden Patient:innen aus Altenessen oder Stoppenberg bei einem Notfall in andere Krankenhäuser in der Stadt gebracht, weil es dort eine für ihre Gesundheitsprobleme angemessenere Versorgung gab.

Gesundheitskioske in Essen noch in diesem Jahr

Die Stadt will bis Ende des Jahres in Altenessen und Stoppenberg zwei Gesundheitskioske einrichten. Dort kann sich jede:r Informationen holen, wo man sich mit einem gesundheitlichen Problem am besten behandeln lassen kann. Das kann dann beispielweise ein entsprechender Facharzt in der Innenstadt oder in einem anderen Stadtteil sein.

In Altenessen ist der Standort für den Gesundheitskiosk schon klar, er kommt in die Alte Badeanstalt. Dafür wird dort auch bald schon umgebaut. In Stoppenberg sucht die Stadt noch nach einem Ladenlokal, das möglichst zentral liegt und spricht gerade mit den Besitzern. So will die Stadt Essen dafür sorgen, dass möglichst jede:r die richtigen Ansprechpartner findet. Außerdem arbeitet sie hier mit den niedergelassenen Ärzten zusammen. Viele Menschen im Essener Norden sind aber weiterhin unzufrieden mit den Angeboten der Stadt und arbeiten an einem Bürgerbegehren.

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