Hochwasser in Essen: Bundeswehr baut Hilfsbrücke

Die größten Hochwasser-Folgen in Essen gibt es weiter in Kupferdreh. Auf dem Gelände einer Spedition an der Prinz-Friedrich-Straße hat der Deilbach am Donnerstag ein riesiges Loch gerissen. Nun hat die Bundeswehr eine Hilfsbrücke gebaut.

Riesiger Krater in Essen-Kupferdreh

20 Meter breit und viele Meter tief ist der Krater, der sich auf dem Gelände der Spedition Torwesten aufgetan hat. Ein ganzer Tanklaster ist in dem Loch versunken. Schuld ist der Deilbach. Er verläuft unterirdisch unter dem Gelände. Die Flut in der Nacht zu Donnerstag hat den Boden komplett aufgeweicht und die Erde weggespült. So hat sich ein Hohlraum gebildet, der dann eingestürzt ist. Die Stadt hat das Gewerbegebiet an der Prinz-Friedrich-Straße bis auf Weiteres gesperrt.

Bundeswehr baut Hilfsbrücke in Essen

Die Spedition kann trotzdem weiterarbeiten. Sie transportiert vor allem Bier durch ganz Europa. Aktuell aber auch Trinkwasser, das in den Flutgebieten dringend gebraucht wird. Deshalb musste die Spedition so schnell wie möglich wieder arbeitsfähig gemacht werden. Politiker aus Kupferdreh haben dabei ihre Kontakte spielen lassen, sagt der Chef der Spedition. So rückte am Sonntagnachmittag die Bundeswehr in Kupferdreh an. Im Gepäck: Teile für eine 30 Meter lange Hilfsbrücke. Gut 30 Soldaten haben gestern Abend beim Aufbau geholfen. Schwerstarbeit. Einzelne Balken wiegen rund 260 Kilogramm. Die Soldaten mussten sie per Hand tragen. Über die Hilfsbrücke können nun die Tanklaster der Spedition fahren. Einige auch ins Flutgebiet in der Eifel. Der Chef der Spedition sagt, dass er sich der Region besonders verbunden fühlt und deshalb vier seiner Tanklaster für den Trinkwassertransport zur Verfügung stellt. Er rechnet damit, dass die Hilfsbrücke monatelang auf seinem Gelände stehen könnte. Noch ist völlig unklar, wie lange die Reparatur des Deilbachs und des Geländes dauern werden.

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Mehr Sperrmüllcontainer in Essen

An anderer Stelle gibt es etwas Entspannung. In Kettwig haben seit Sonntagnachmittag alle Häuser wieder Strom. Der musste kurz nach der Flutwelle rund um die Landsberger Straße abgestellt werden. Nach drei Tagen wurde er überall wieder angestellt. Außerdem sind die Entsorgungsbetriebe am heutigen Montag weiter im Sondereinsatz. Sie holen unter anderem Schlammreste von den überfluteten Straßen im Süden. Außerdem werden zusätzliche Sperrmüll-Container aufgestellt. Unter anderem am Kupferdreher Markt und an der Straße Zur alten Fähre in Kettwig. Darüber hinaus können nach und nach auch weitere Straßen freigegeben werden. Unter anderem ist die Kurt-Schumacher-Brücke in Steele wieder frei.

Feuerwehr Essen hilft im Flutgebiet

Die Feuerwehr hat bei uns in Essen ihre Hochwasser-Einsätze abgearbeitet. Insgesamt waren es seit Mittwoch rund 500 Einsätze. Der Hochwasser-Einsatz ist damit aber nicht beendet: Heute Morgen sind Essener Feuerwehrleute zusammen mit Kollegen auf Mülheim und Oberhausen in den Kreis Euskirchen gefahren. Der Kreis ist mit am schlimmsten von der Hochwasserkatastrophe betroffen. Die Essener Feuerwehrleute sollen ihre erschöpften Kollegen ablösen und beim Aufräumen und Abpumpen helfen. Insgesamt sind 130 Einsatzkräfte mit rund 30 Fahrzeugen losgefahren. Der Einsatz dauert vermutlich drei Tage.

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