Marder-Problem in Essen - Experte gibt Tipps
Veröffentlicht: Mittwoch, 09.07.2025 17:08
Sie sehen süß aus - sorgen aber für große Schäden, manchmal im fünfstelligen Bereich. Mehrere tausend Marder leben in Essen, die Zahl der Waschbären verdoppelt sich alle vier Jahre. Für Probleme sorgen die Tiere mittlerweile in der ganzen Stadt. Wir haben mit einem Experten gesprochen.

Große Schäden in allen Stadtteilen in Essen
Jürgen Welbers von der Kreisjägerschaft Essen kennt sich aus. Seit rund 20 Jahren kümmert er sich um Marder in Essen. Dazu kommen seit zehn Jahren immer größere werdende Probleme mit Waschbären. Sie entdecken Essen als neues Revier mit vielen Möglichkeiten sich Nahrung zu suchen. An einem neuen Modell eines Hausdaches zeigt der Experte Radio Essen-Stadtreporter Timm Schröder im Haus des Waldes im Grugapark, wie die Marder es nach drinnen schaffen. Durch nur vier Zentimeter große Löcher zwängen sie sich, fressen sich durch die Dämmung und bringen auch Nahrung mit. Das sorgt für Lärm und Gestank. Sanierungen haben in Essen auch schon mal bis zu 40.000 Euro gekostet. Betroffen sind mittlerweile nicht nur Stadtteile am Stadtrand, sondern in ganz Essen. Das zeigen dem Experten Hilferufe aus dem gesamten Stadtgebiet, zum Beispiel sogar aus Rüttenscheid - mitten in der Stadt. Mindestens einmal die Woche klingelt deshalb sein Telefon.
Autos in Essen geraten ins Visier der Marder
Speziell im Herbst fühlen sich Marder unter der Motorhaube sehr wohl. Hier ist es bis zu drei Stunden für sie angenehm warm. Das nutzen sie für ein Schläfchen. Danach verschwinden sie wieder, hinterlassen aber ihre Duftmarke. Für uns Menschen ist das nicht zu sehen und nicht zu riechen. Das ist erstmal kein Problem. Fahren wir aber mit dem Auto weiter an einen anderen Ort, dann gibt es dort vielleicht einen anderen Marder. Der wittert einen Konkurrenten und versucht die Duftmarken zu entfernen - zum Beispiel durch Beißen. Erst dann entstehen die Schäden an Schläuchen oder anderen Leitungen. Das kann mit bis zu 4.000 Euro nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden. Autos bremsen nicht mehr oder brennen sogar. Helfen können hier etwa Schutzsystem speziell für Autos. Auch davon erzählt Jürgen Welbers in unserem Interview.
Mader bekommen in Essen immer mehr Konkurrenz
Ein immer größer werdendes Problem rollt in den nächsten Jahren auf Essen zu. Die Population der Waschbären verdoppelt sich aktuell alle vier Jahre. Sie sind noch geschickter als Marder. Ihre Pfoten ähneln menschlichen Händen. Damit können sie sogar schwere Dachziegel anheben. Auch sie niesten sich gerne in Hausdächern ein und sie lieben unter anderem süßes Obst. Jürgen Welbers von der Kreisjägerschaft Essen zeigt uns ein Video von dem Balkon einer Wohnung im zweiten Geschoss in Rüttenscheid. Hier wachsen Erdbeeren in einem Blumenkasten. Sie wurden zur neuen Leibspeise eines Waschbären. Während Marder zum Beispiel Regenrohre, raue Hauswände, Bäume oder sogar Efeu am Haus hochklettern, sind Waschbären noch geschickter. Sie schaffen es sogar glatte Oberflächen zu erklimmen oder von einem Baum in der Nähe auf das Dach zu springen. Weitere Infos gibt es bei der Kreisjägerschaft Essen online und im Haus des Waldes im Grugapark.
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