Lautstarker Protest in Essen für Jugendliche gegen neues Gesetz

In Essen wollen Mittwochmittag (30. August) mehrere hundert Essenerinnen und Essener für die weitere Unterstützung von Jugendlichen protestieren. Vor dem Rathaus wollen sich Jugendliche, Vertreter von der Jugendberufshilfe, aus der Politik und auch Oberbürgermeister Thomas Kufen und Sozialdezernent Peter Renzel versammeln. Es geht gegen ein neues Gesetz von Bundesarbeitsminister Heil. Das hätte große Auswirkungen.

© Jugendberufshilfe Essen

Jugendliche in Essen protestieren gegen neues Gesetz

In Essen gehen Jugendliche und Vertreter der Jugendberufshilfe, von den anderen Trägern, der Gewerkschaft Verdi, aus der Politik und viele andere auf die Straße. Am Rathaus wollen sie zwischen 13 und 14 Uhr viel Lärm machen und hoffen, dass es bis nach Berlin zum Bundesarbeitsminister Heil durchdringt. Es geht um einen Gesetzentwurf aus seinem Ministerium. Danach soll sich die Zuständigkeit für arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren verschieben. Heute sind dafür die Jobcenter zuständig und die Jugendberufshilfe und andere Einrichtungen, wie die Boje und die NEUE ARBEIT, unterstützen die Jugendlichen bei ihrem Weg in eine Ausbildung. Nach dem neuen Gesetz soll die Agentur für Arbeit für die Qualifizierung der Jugendlichen unter 25 Jahren zuständig sein. Dafür gäbe es dann aber deutlich weniger Geld. Thomas Wittke, Geschäftsführer der Jugendberufshilfe, fürchtet im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl, dass dann viele Angebote und die Unterstützung wegfallen. Das wäre für viele Jugendliche der Start in eine Karriere als Erwerbslose.

© Radio Essen

Arbeit in Essen mit Jugendlichen hart, aber erfolgreich

In Essen betreuen die Jugendberufshilfe zusammen mit den anderen Anbietern im Moment rund 3.500 Jugendliche. Sie werden in den eigenen Werkstätten ausgebildet, weiter qualifiziert und so fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Zu einigen Jugendlichen fahren die Mitarbeiter sogar regelmäßig nach Hause und holen sie ab, damit sie in die Ausbildung kommen. In den letzten Jahren hat es viele Veränderungen gegeben, sagt der Geschäftsführer der Jugendberufshilfe Thomas Wittke. Er fürchtet, wenn diese Angebote wegfallen, dann werden die Jugendlichen nicht voran kommen. Dann bleiben sie bis zu ihrem 25. Lebensjahr in der Betreuung bei der Agentur für Arbeit und wenn sie bis dahin keine Ausbildung abgeschlossen haben, dann kommen sie zum Jobcenter. Dort setzt dann eine intensivere Betreuung ein. Aber die Menschen haben fünf oder sechs Jahre in ihrer Entwicklung verloren. Außerdem fehlen sie in dieser Zeit als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt.

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