Krankenhäuser in Essen klagen über mehr Bürokratie für Bundes-Klinik-Atlas
Veröffentlicht: Donnerstag, 17.04.2025 17:31
Der Bundes-Klinik-Atlas soll Patienten dabei helfen, das beste Krankenhaus für ihre Behandlung zu finden. Einige Krankenhäuser in Essen sehen den aber kritisch, auch wegen des bürokratischen Aufwands.

Kritik in Essen an Bundes-Klinik-Atlas
Weniger Bürokratie - das wird gerade von vielen Behörden und Unternehmen gefordert, auch von den Krankhäusern in Essen. Stattdessen kommt auf sie jetzt nochmal mehr Arbeit zu, für den Bundes-Klinik-Atlas. Der ist quasi eine Suchmaschine und soll Patientinnen und Patienten dabei helfen, das beste Krankenhaus für ihre Operation oder Behandlung zu finden. Der Bundes-Klinik-Atlas wurde vor einem Jahr von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ins Leben gerufen, seitdem gibt es viel Kritik daran. Der Vorstand der Deutschen Krankenhausgesellschaft etwa sagt, in dem Atlas gäbe es viel zu viele Falschangaben und es würden nicht genug Krankheiten für die Behandlungssuche aufgelistet. Außerdem gebe es schon gute Alternativen für den Bundes-Klinik-Atlas, etwa das Deutsche Krankenhausverzeichnis.
Krankenhäuser in Essen müssen Daten liefern
Jetzt sollen die Krankenhäuser noch im April rückwirkend für 2024 und quartalsweise für 2025 angeben, wie lange ihre Fachärztinnen und Fachärzte gearbeitet haben. Daraus soll hervorgehen, wie viel Zeit für die Behandlung bestimmter Krankheiten gebraucht wurde. Diese Daten sollen im Klinik-Atlas verwertet werden und ihn besser machen. Der Geschäftsführer der Kliniken Essen-Mitte, Hans-Dieter Weigardt, findet das schwierig, da ein Arzt parallel mehrere verschiedene Krankheiten behandle. Die Daten sind also nicht wirklich aussagekräftig und könnten zu falschen Schlüssen führen. Trotzdem wollen die Kliniken Essen-Mitte die geforderten Daten überliefern. Denn Kliniken, die das nicht fristgerecht machen, müssen mit Sanktionen und Strafzahlungen rechnen.
Auch das Uniklinikum Essen wird die Daten überliefern, sieht den steigenden bürokratischen Aufwand aber kritisch. Es müsse endlich weniger Bürokratie geben, damit mehr Zeit bleibe, um Patientinnen und Patienten zu versorgen.
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