Innenstadt Essen: Parteien fordern Strategie nach dem Lockdown

Leerstände, Umsatzrückgänge, Geschäftsaufgaben: Die Einkaufsstadt Essen hat in den letzten Jahren viel Glanz verloren. Corona und das Ende des Kaufhofs am Willy-Brandt-Platz beschleunigen diese Entwicklung. Stadt und Politik wollen gegensteuern.

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Essen verabschiedet sich von der reinen "Einkaufsstadt“ - neue Konzepte und Ideen

Die Parteien im Essener Stadtrat haben am Mittwoch-Nachmittag (24.02.2021) eine Strategie gefordert, wie die Essener Innenstadt nach dem Corona-Lockdown wiederbelebt werden kann. Dabei sollen nicht nur Geschäfte im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Gastronomie und die Kultureinrichtungen. Man brauche ein zeitnahes und entschlossenes Handeln, hieß es von CDU und Grünen. In einem Monat solle die Essen Marketing schon erste Ergebnisse vorlegen. Sollte sich die Pandemie fortsetzen, brauche man Alternativ-Konzepte für die Lichtwochen und den Weihnachtsmarkt.

Essen: Pläne für eine schönere und lebendigere Innenstadt

In der Ratssitzung ging es aber auch um bereits laufende Projekte: Die Stadt und das Land NRW investieren mehr als eine Million Euro, um wieder mehr Leben in die City zu bekommen. Das Geld kommt vor allem aus dem Sofortprogramm zur Stärkung der Zentren und Innenstädte, das es erst seit Mitte letzten Jahres in NRW gibt. Das Ziel ist es, aus den Innenstädten Orte mit Handel, Dienstleistungen, Wohnen, Kultur, Bildung und Freizeit zu machen.

Entlang der Limbecker Straße will die Essen Marketing (EMG) leerstehende Ladenlokale anmieten und dann zwei Jahre lang günstig weitervermieten. So sollen neue Geschäfte den Weg in die Innenstadt finden, die es dort bisher nicht gibt. Denkbar sind zum Beispiel junge Modelabels, aber auch ungewöhnliche Gastronomie-Angebote. Eine Jury entscheidet darüber, welche Bewerber günstige Ladenlokale in einer Top-Lage bekommen, die sie sich sonst nicht hätten leisten könnten. Erste Mietverträge sollen Mitte des Jahres unterschrieben werden.

Innenstadt: Willy-Brandt-Platz mit leerem Kaufhof ist ein großes Problem

Einen Schwerpunkt will die Stadt auch auf den Willy-Brandt-Platz und den Platz rund um die Marktkirche legen. Beide Plätze sollen hübscher und einladender werden. Die Besitzer der Immobilien sollen jeweils in die Planungen einbezogen werden. Einen Schwerpunkt stellt dabei der ehemalige Kaufhof am Hauptbahnhof dar, der aktuell umgebaut wird. Erstmal geht es aber nur darum, Ideen und Konzepte für die beiden Plätze zu entwickeln. Vor allem der Willy-Brandt-Platz ist für alle Bahnreisenden das Eingangstor zur Stadt und soll in Zukunft einen besseren Eindruck von Essen vermitteln.

Ein großes Projekt ist auch an der Rathenaustraße geplant, die Theater-Passage könnte in Zukunft anders genutzt werden. Sie gehört der Stadt Essen. In einer Machbarkeitsstudie soll untersucht werden, ob dort zum Beispiel die Zentralbibliothek untergebracht werden könnte. Denkbar seien grundsätzlich aber alle neuen, kreativen und kulturellen Angebote. Nicht zuletzt plant die Essen Marketing (EMG) eine neue Broschüre, in der sich die Essener Innenstadt-Händler vorstellen.

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