Homeoffice nach Corona: VRR passt ÖPNV an

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat am Dienstag vorgestellt, wie er sich an den ÖPNV-Bedarf nach Corona anpassen will. Weil die meisten Menschen gerade von zuhause aus arbeiten können, hat der VRR zahlreiche Kunden verloren. Um abzuschätzen, wie es nach Corona weitergeht, hat der VRR eine Umfrage bei Unternehmen durchgeführt.

© Verkehrsverbund Rhein-Ruhr

Nahverkehr nach Corona: Verkehrsverbund stellt Studie vor

Während der Pandemie im Homeoffice zu arbeiten, hatte auch Vorteile: Zum Beispiel konnte man sich den Weg zur Arbeit sparen. Genau das war aber ein spürbarer Nachteil für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Ungefähr jeden sechsten Abokunden oder jede sechste Abokundin hat der VRR während Corona verloren. Um sich besser an den Bedarf anzupassen, hat der Verkehrsverbund zusammen mit den Industrie- und Handelskammern eine Untersuchung in Auftrag gegeben. In diesem Rahmen hat das Mobility Institute Berlin fast 600 Unternehmen im Rhein- und Ruhrgebiet befragt, wie es nach Corona mit Homeoffice und Co. weitergeht und was sie sich vom VRR wünschen.

Umfrage: Homeoffice auch nach Corona, Arbeitszeiten nicht flexibler

Eines der wichtigsten Ergebnisse ist, dass die Unternehmen auch nach Corona viel Homeoffice anbieten werden. Ungefähr 20 Prozent aller Mitarbeiter:innen sollen in Zukunft an bis zu zwei Tagen in der Woche von zuhause aus arbeiten können. Für viele Menschen lohnt sich dann ein Monatsticket für den Nahverkehr nicht mehr. Deswegen will der VRR Flextickets nach dem BahnCard-Prinzip anbieten. Damit bekommen Kund:innen Rabatt auf 24-Stunden-Tickets, ohne ein teures Monatsticket kaufen zu müssen. Andererseits haben die meisten befragten Unternehmen angekündigt, dass es nach Corona keine flexibleren Arbeitszeiten geben wird. Für Bus und Bahn heißt das, dass der typische Berufsverkehr bleiben wird.

Studie: Unternehmen bieten Fahrräder an und wollen dichtere Takte im ÖPNV

Was das Mobilitätsmanagement der Unternehmen angeht, sind sogenannte Jobräder die großen Gewinner. Das sind Dienst-Fahrräder, die die Betriebe ihren Mitarbeiter:innen zur Verfügung stellen. Auch das will der VRR in Zukunft berücksichtigen und deshalb die Flextickets ebenfalls mit Fahrradtransport anbieten.

Wofür der Verkehrsverbund noch keine konkreten Pläne vorgestellt hat, sind die Takte des Nahverkehrs. Ein Großteil der befragten Unternehmen wünscht sich mehr Busse und Bahnen hintereinander. Ob der VRR diesem Wunsch nachkommt, ist aber noch unklar. Nach Corona wollen die meisten Unternehmen außerdem ihre Mitarbeiter:innen seltener auf Außentermine schicken. Davon ist der Nahverkehr aber weniger betroffen. Die Betriebe wollen vor allem weite Reisen per Flugzeug vermeiden.

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