Heimspiel der Moskitos Essen wird abgebrochen

Das Spiel des Eishockey-Oberligisten wird vorzeitig abgebrochen, weil Unbekannte während des Spiels aus der Kabine der Gäste die Wertgegenstände gestohlen haben.

© Michael Gohl / FUNKE Foto Services

Das Jahr 2024 endete für die Moskitos Essen mit einem Vorfall, der das letzte Heimspiel in diesem Jahr überschattet. Beim Oberliga-Duell gegen die Hammer Eisbären musste die Partie vorzeitig abgebrochen werden, nachdem es während des zweiten Drittels zu einem Diebstahl in der Gästekabine gekommen sein soll. Die Wertgegenstände der Spieler wurden offenbar entwendet, woraufhin die Mannschaft der Eisbären nach der Pause nicht mehr auf das Eis zurückkehrte. Die Schiedsrichter unterbrachen das Spiel zunächst, doch nachdem die Gäste auch nach einer verlängerten Wartezeit nicht weiterspielten, wurde die Begegnung endgültig beendet.  

Zu diesem Zeitpunkt führten die Moskitos Essen mit 5:3, nachdem sie ein starkes zweites Drittel gezeigt hatten. Während der langen Unterbrechung waren Polizeibeamte vor Ort, die erste Ermittlungen aufnahmen. Die genauen Umstände des Diebstahls, etwa wie die Täter in die Kabine gelangen konnten, sind bislang ungeklärt. Auch die Frage, wie das Spiel offiziell gewertet wird, bleibt offen. Die Situation führte nicht nur zu einer sportlichen Enttäuschung, sondern auch zu Vorwürfen. Die Gäste kritisierten die Sicherheitsvorkehrungen in der Halle scharf.

"Ich weiß nicht, wie Menschen während des Spiels in unsere Kabine kommen konnten. Offenbar gibt es kein Sicherheitspersonal, das dafür da war, den Vorfall zu verhindern. Ich weiß nicht, ob sie hier in Essen sich kein Sicherheitspersonal leisten können.", sagte Gäste-Trainer Casey Fraktin unter anderem.

Der Abbruch sorgt nun für Gesprächsstoff weit über die Eishockey-Liga hinaus. Der Vorfall trübt das sportliche Finale des Jahres und hinterlässt offene Fragen, die sowohl für die Polizei als auch für die Liga von Bedeutung sein dürften.

Essen sorgt für Schlagzeilen bundesweit

Der Vorfall beim letzten Heimspiel der Moskitos sorgt für viele Schlagzeilen bundesweit. Der Verein bedauert den Vorfall und will alles dafür tun, um die Sache aufzuklären. Das erklärt der erste Vorsitzende des Eishockeyvereins Thomas Böttcher am Morgen danach im Radio Essen-Interview. Außerdem hat der Verein inzwischen dieses Statement dazu veröffentlicht. Der Vereinsvorsitzende Thomas Böttcher ist aber auch verärgert über das Verhalten des Trainers der Hammer Eisbären. Nach seinen Aussagen muss der Heimverein für die Sicherheit der Zuschauer und Fans beim Spiel sorgen. Wer für die Sicherheit der Gästemannschaft zuständig ist, ist wohl nicht genau geregelt. Normalerweise holen sich die Vereine zum Beispiel die Kabinenschlüssel beim Eismeister in der Halle ab. Die Moskitos sind Mieter in der Eishalle am Westbahnhof und betreiben die Halle nicht selbst. Thomas Böttcher ist enttäuscht, dass dieser Diebstahl das Ende des Jahres trübt, erklärt er im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl. Mit einer Entscheidung, wie das Spiel gewertet wird, rechnet er in dieser Woche nicht mehr.

© Radio Essen

Deutscher Eishockeybund will Vorfall in Essen aufklären

Der Deutsche Eishockeybund hat jetzt die beiden Vereine, die Moskitos Essen und die Hammer Eisbären aufgefordert binnen 48 Stunden eine Stellungnahme abzugeben. Das müssen die Vereine schriftlich einreichen. Außerdem wollen die Verantwortliche des Eishockeybundes mit der Polizei sprechen. Erst danach lasse sich die Situation wirklich bewerten, erklärt der Pressesprecher Matthias Scholze auf Radio Essen-Nachfrage. Eine Entscheidung wie das Spiel gewertet wird, soll erst getroffen werden, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, sagt er weiter. Die Entscheidung wird also noch einige Tage auf sich warten lassen.

Hammer Eisbären zum Spielabbruch in Essen

In der Eishalle am Westbahnhof in Essen haben die Hammer Eisbären ein bitteres Ende eines Ligaspiels erlebt. 12 Spielern wurden aus der Kabine Handys und Geldbörsen mit Kredit- und EC-Karten gestohlen. Als die Spieler das bemerkt haben, haben sie zunächst ihre Karten gesperrt. Das hat einige Zeit gedauert. Außerdem wurde die Polizei gerufen, um den Diebstahl anzuzeigen. Auch die Aufnahme der Personalien und der gestohlenen Gegenstände brauchte eine Weile. Außerdem waren die Spieler geschockt und wollten nicht mehr weiterspielen. Die Hammer Eisbären machen in ihrem aktuellen Statement klar, dass sie hinter der Entscheidung der Spieler stehen und warten jetzt die Entscheidung des Deutschen Eishockeybundes ab.

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