Galeria Karstadt Kaufhof: In Essen wieder enttäuscht

Die Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof in Essen wurden wieder enttäuscht. Der Warenhauskonzern hat heute bekannt gegeben, dass sechs Filialen doch nicht geschlossen werden. Die drei in Essen sind allerdings nicht dabei.

© Kostas Mitsalis/ Radio Essen

Die Mitarbeiter in Essen von Galeria Karstadt Kaufhof bangen weiter

Die Lage hat sich für die Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof in Essen vor dem Wochenende nicht verändert. Kein erleichtertes Aufatmen und die Chance, dass sie ihren Job behalten dürfen. Das zieht einen ganz schön runter, sagt ein Betriebsrat auf Radio Essen-Nachfrage. Unter anderem in Dortmund und Leverkusen bleiben die Filialen geöffnet. Da haben wohl die Vermieter weitere Zugeständnisse bei den Mieten gemacht. Das ist auch der Grund, dass Filialen in Potsdam, Goslar, Chemnitz und Nürnberg bestehen bleiben. Im Moment sollen damit noch 56 Warenhäuser geschlossen werden, dabei auch die am Willy-Brandt-Platz und im Limbecker Platz.

Bei einem Gespräch von NRW Ministerpräsident Armin Laschet mit dem Eigentümer der Warenhäuser René Benko hat der wohl den Erhalt der Häuser in Dortmund und Leverkusen zugesichert. Laut dpa sagte Laschet: "Die Marken Karstadt und Kaufhof zählen zur DNA unserer Wirtschaftsgeschichte. Sie prägen zudem seit Jahrzehnten unsere Innenstädte. Es geht hier um Arbeitsplätze, persönliche und wirtschaftliche Existenzen. Der Erhalt eines wettbewerbsfähigen Einzelhandels ist von enormer Bedeutung für viele Kommunen und vor allem zahlreiche Mitarbeiter. Jeder Kampf lohnt sich hier."

© Fabian Strauch / FUNKE Foto Services
© Fabian Strauch / FUNKE Foto Services

Mitarbeiter in Essen bereiten sich auf das Schlimmste vor

Für die Mitarbeiter in Essen wird es schon nächste Woche ernst. Dann kommen Vertreter der Transfergesellschaft in die Häuser und sprechen mit jedem einzeln über seine Zukunft und legen auch schon die nötigen Verträge vor. Der Betriebsrat will die aber erst einmal prüfen lassen und kritisiert den Druck auf die Mitarbeiter. Sie sollen sich binnen einer Woche entscheiden, wie sie weiter machen wollen: Ganz aufhören oder in die Transfergesellschaft gehen. Die meisten müssen sich über ihre Optionen erst einmal klar werden und die Möglichkeiten durchrechnen lassen. Am kommenden Donnerstag (09.07.20) ist eine weitere Betriebsversammlung am Vormittag geplant.

Galeria Kaufhof in Essen geschlossen
© Radio Essen/Kostas Mitsalis
© Radio Essen/Kostas Mitsalis

Galeria Karstadt Kaufhof in Essen meldet Insolvenz an

Am Mittwoch (01. Juli) hat der Warenhauskonzern beim Essener Amtsgericht das Insolvenzverfahren beantragt. Jetzt müssen die Gläubiger ihre Ansprüche anmelden. Im September entscheidet sich dann wie es weiter geht. Dann gibt es eine Gläubigerversammlung, auf der über das Schicksal der Warenhäuser abgestimmt wird. Dafür hat der Konzern einen Sanierungsplan vorgelegt. Danach sollten 62 der 172 Warenhäuser geschlossen werden. Jetzt sind es nach neuesten Informationen nur noch 56. Ob durch die Verhandlungen über die Mieten mit den Vermietern noch weitere Häuser nicht geschlossen werden, bleibt erst einmal offen.

Weitere Nachrichten:



Weitere Meldungen

skyline