Freibadkrise in Essen dauert an

In Essen bleiben weiterhin nur zwei Freibäder auf. Die Stadt arbeitet aber an Lösungen.

© Anna Bartl, Radio Essen

Heiß in Essen - Freibäder dicht

Trotz des bevorstehenden warmen, langen Wochenendes kann die Stadt keine weiteren Freibäder öffnen. Die Stadt Essen kämpft weiter mit dem Personalproblem in den Freibädern und Schwimmbädern. Nach wie vor gibt es zu wenig Personal, um alle Freibäder in dieser Saison zu öffnen. Ein wenig Hoffnung hat die Stadt noch. Wenn in den nächsten Wochen weiteres Personal seine Tätigkeit aufnehmen kann, dann wird zuerst als weiteres Freibad das Oststadtbad geöffnet. Erst danach käme das Freibad in Kettwig dran. Dort sind viele enttäuscht und finden es schade, dass das Freibad immer noch geschlossen ist.

Auch in den Hallenbädern muss die Stadt wegen Personalmangel immer wieder die Schwimmzeiten verkürzen und anpassen. Am Donnerstag hat das Grugabad von 8 bis 20 Uhr, das Rüttenscheider Schwimmzentrum von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Die anderen Hallenbäder der Stadt bleiben geschlossen. Ebenfalls geöffnet hat das Freibad Hesse in Dellwig. Die Öffnungszeiten veröffentlicht der Verein RuWa Dellwig auf seiner Facebook-Seite.

Kein Personal in Essen für die Freibäder

Die Stadt versucht seit Wochen Rettungsschwimmer und weitere Saisonkräfte für die Freibäder einzustellen. Viele Saisonkräfte haben sich während der Corona-Pandemie andere Jobs gesucht und kommen nicht mehr zurück. Auch viele Studierende arbeiten nicht mehr als Rettungsschwimmer, weil sie wohl zu viel Druck im Studium und deshalb keine Zeit mehr haben, vermutet die Stadt. Ihre Ausschreibungen und Werbung für die Jobs in den sozialen Medien hatten zumindest keinen ausreichenden Erfolg.

Wer bei der Stadt als Saisonkraft arbeitet, wird fest angestellt und bekommt für 19,5 Stunden rund 1200 Euro plus mögliche Zuschläge. Die Stadt hat auch beim ESPO, an der Universität Duisburg/Essen und in den Essener Vereinen um Arbeitskräfte geworben.

© Anna Bartl, Radio Essen
© Anna Bartl, Radio Essen

Rettungsschwimmer sind nicht nur in Essen eine Rarität

Noch eine weitere Folge der Corona-Pandemie: Es konnten keine Rettungsschwimmer mehr richtig ausgebildet werden. Das DLRG bestätigt, dass weniger ausgebildet wurden als in den Jahren vor der Pandemie. Ein Grund dafür: kein Körperkontakt. Aber wie soll ein angehender Rettungsschwimmer üben, jemanden vorm Ertrinken zu retten, wenn man denjenigen nicht anfassen darf? Bundesweit gibt es deshalb aktuell überall zu wenig Rettungsschwimmer. Das Problem hat die Stadt also nicht als einzige.

Inzwischen arbeitet die Stadt an einem Konzept für die Saison 2023. Da soll sich einiges ändern, die Saisonkräfte sollen einen Vertrag für das gesamt Jahr bekommen über eine Servicegesellschaft und dann in unterschiedlichen Jobs arbeiten. Im Sommer im Freibad und im Winter anderswo.

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