Essener Schulen bereiten sich auf Neustart vor

An den Essener Schulen bereiten sich Schulleiter und Lehrer darauf vor, dass ab der nächsten Woche der Unterricht mit den Schülern wieder in der Schule selbst beginnt. Am Donnerstag, 23. April sollen die ersten Abschlussklassen schon wieder in den Unterricht können. Dafür haben die Schulen ab dem 20. April Zeit sich ein paar Tage vorzubereiten. Ab dem 4. Mai sollen dann die oberen Grundschulklassen sowie Klassen folgen, die im nächsten Jahr Prüfungen schreiben. Aktuell sind aber noch sehr viele Fragen zu klären.

© Anna Bartl, Radio Essen

Die Hygienevorschriften und der Abstand

Wenn die Schüler wieder in die Schule kommen, dann müssen die Hygienevorschriften eingehalten werden, das verlangt das NRW-Schulministerium. Deshalb haben alle Essener Schulen einen Brief bekommen und genaue Handlungsanweisungen. Danach sollen sich die Schüler möglichst fünf Mal am Tag die Hände waschen und Abstand halten. Das bedeutet, dass die Klassen kleiner werden müssen, also anstatt 30 Schülern dürfen nur noch 15 in der Klasse sitzen.

Um die Hygienevorschriften einzuhalten, hat die Schulleiterin des Gymnasiums an der Wolfskuhle in Steele erst einmal einen Rundgang durch die Schule gemacht, die Waschbecken kontrolliert und direkt eine Liste mit Materialbestellungen an die Stadt geschickt. Den Vorrat an Flüssigseife und Einmalhandtüchern hat sich auch die Schulleiterin der Josefschule in Kupferdreh angesehen und direkt nachbestellt. Sie fragt sich unter anderem, wer leert regelmäßig die Behälter mit den Handtüchern und bringt die weg. Sie teilt sich den Hausmeister mit der Hinsbeckschule, er kann also nicht ständig überall sein. Ebenfalls schwierig, wer dokumentiert ganz genau, wann, wo, was geputzt wurde. Da stoßen die Reinigungskräfte oft an ihre Grenzen. Die Stadt berät in diesen Tagen, was wie umgesetzt werden kann. Sie ist für die Reinigung in den Schulen verantwortlich.

Ein organisatorischer Kraftakt

Den Stundenplan müssen die Schulleiter und ihre Stellvertreter ab sofort komplett neu zusammen bauen. Die Frage am GENO, am Gymnasium Essen Nord-Ost ist zum Beispiel, unterrichten wir die geteilten Klassen parallel mit zwei Lehrern oder nacheinander mit einem Lehrer. Werden die Räume für die Schüler ausreichen oder wie viele Lehrer dürfen sich noch gleichzeitig im Lehrerzimmer aufhalten? Das sind alles Fragen, die gerade aufkommen und noch nicht geklärt sind.

Der Schulleiter vom GENO will so schnell wie möglich einen neuen Stundenplan bauen, wenn er genaueres weiß und an seine Schüler schicken. An der Elsa-Brandström-Realschule in Bergerhausen unterrichten zum Glück viele junge Kollegen, denn die älteren und eventuell Lehrer mit chronischen Erkrankungen sollen vorerst nicht in Kontakt mit den Schülern kommen und werden aus dem Hintergrund die Kollegen unterstützen. Aber auch das muss organisiert und abgesprochen werden.

Es wird nicht alles auf Anhieb klappen

Türklinken abwischen, Tische putzen und Tastaturen desinfizieren, Schüler die freiwillig den nötigen Abstand halten, egal wie alt sie sind. Das wird schwierig werden an den Schulen. Die Schulleiter bemühen sich bereits jetzt darum, dass der Unterricht möglichst gut wieder anläuft und brauchen dafür aber viel Hilfe von der Stadt. Die hat ein ganzes Team aus Mitarbeitern der unterschiedlichen Fachbereiche zusammen gestellt, die jetzt nach praktikablen Lösungen für die Schulen suchen. Da fühlen sich einige schon gut unterstützt, andere sind noch skeptisch, ob alles klappen wird.

"Vom Grundsatz bin ich erstmal beruhigt, dass wir nicht direkt am Montag anfangen."

Wir haben mit Anja Löwenau gesprochen. Sie ist Schulleiterin der Josefschule in Kupferdreh. Anja Löwenau weiß, dass die Grundschüler ihre Mitschüler sehr vermissen. Sie ist aber gleichzeitg erleichtert, dass es nicht sofort wieder los geht. Hier findet Ihr das komplette Interview mit der Schulleiterin.


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Am Gymnasium an der Wolfskuhle in Steele wird kräftig geplant

Schulleiterin Christine Breimhorst vom Gymnasium an der Wolfskuhle ist jetzt trotz Ferien schon gut beschäftigt. Sie arbeitet die Checklisten der Stadt ab und geht durch alle Räume in der Schule und listet auf, was noch fehlt, damit die Schule wieder los gehen kann. Das ist so einiges, da fehlen zum Beispiel überall die Halter für die Einmalhandtücher. Frage ist auch, wie soll das mit den vielen Türen funktionieren. Allein unsere Radio Essen Reporterin Anna Bartl hat bei ihrem kurzen Rundgang mit der Schulleiterin 11 Türen passiert. Hier könnt ihr ihren gemeinsamen Gang durch die Schule mit verfolgen.

© Anna Bartl

Gymnasium an der Wolfskuhle in Steele

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