Essen ist unzufrieden mit dem Verkehr - ADAC legt neue Studie vor

Viele Menschen in Essen sind unzufrieden mit der Verkehrssituation bei uns in der Stadt. Bei einer Umfrage des ADAC in den 15 größten deutschen Städten landet Essen insgesamt nur auf Platz 12 - also im unteren Bereich.

Essen schneidet insgesamt schlecht ab

Viele Menschen in Essen sind unzufrieden mit der Verkehrssituation bei uns in der Stadt. Das hat eine Umfrage des ADAC ergeben. Bei der neuen Mobilitätsstudie wurden sowohl Autofahrer und Autofahrerinnen, Radfahrende, Menschen die den ÖPNV nutzen und Fußgänger befragt. In den einzelnen Bereichen kommt es zu recht unterschiedlichen Ergebnissen. Insgesamt landet Essen im Vergleich der 15 größten deutschen Städte nur auf Platz 12 - landet also durchaus weit hinten. Zum Vergleich: in der letzten Mobilitätsstudie des ADAC 2017 hatte Essen noch Platz 10 erreichen können. Somit folgert der ADAC: die Unzufriedenheit mit der Verkehrssituation in Essen ist sogar noch gesunken. Aber woran liegt das?

Autoverkehr in Essen recht weit hinten

Der Verkehr in Essen ist alles andere als perfekt: das sagt die Mobilitätsstudie des ADAC. Die Autofahrer in Essen bewerten besonders das Verhalten von E-Scooter-Fahrern, das Baustellenmanagement, den Straßenzustand und Parken in der Innenstadt als schlecht. Als gut wird hingegen die Beschilderung, das Parken im Wohnumfeld und das Verhalten der Fußgänger in Essen angesehen. Im Bereich Autoverkehr landet Essen damit auf Platz 9 - im Jahr 2017 war Essen noch auf Platz 7. Starke Verschlechterungen zu den Ergebnissen von 2017 gibt es im Bereich Baustellenmanagement, beim Straßenzustand und beim Parken in der Innenstadt.

Der ADAC, der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V., ist der größte Verkehrsclub Europas - mit Sitz in München.© Radio Emscher Lippe
Der ADAC, der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V., ist der größte Verkehrsclub Europas - mit Sitz in München.
© Radio Emscher Lippe

Verbesserter ÖPNV in Essen: trotzdem nicht gut

Der ÖPNV in Essen hat sich im Vergleich zu 2017 leicht verbessert: nun landet Essen auf Platz 12 statt auf Platz 13. Damit schneidet Essen im Bereich ÖPNV weiterhin sehr schlecht ab. Besonders unzufrieden im Vergleich zu 2017 sind Essenerinnen und Essener mit der Barrierefreiheit an Stationen und Bahnhöfen und der Pünktlichkeit. Auch Informationen bei Störungen würden nicht genug durchgegeben werden. Zusätzlich gebe es nicht genug PKW-Stellplätze rund um Bahnhöfe und Stationen.

Was die Essenerinnen und Essener gut finden an unserem ÖPNV: die Haltestellendichte und die Länge der Wege beim Umsteigen. Auch das Thema Sicherheit in den Fahrzeugen habe sich deutlich verbessert.

Noch schlechter Radfahren in Essen sagt ADAC-Studie

Der Fahrradverkehr in Essen habe sich laut der ADAC-Studie leicht verschlechtert - statt auf Platz 7 ist Essen nun auf Platz 9. Misstände gebe es laut der ADAC-Studie vor allem in der Verfügbarkeit von Leihrädern, dem Zustand der Radwege und dem Verhalten der Autofahrer und Autofahrerinnen. Auch schlecht sei die hohe Wartezeit an Ampeln.

Gut finden die Menschen in Essen dafür, dass man in unserer Stadt mit dem Fahrrad zuverlässig an sein Ziel komme - und das Verhalten der Fußgänger sei auch super.

So sieht der Radweg an der Hollestraße aus. © Tobi Bitter / Radio Essen
So sieht der Radweg an der Hollestraße aus.
© Tobi Bitter / Radio Essen

Zu Fuß in Essen unterwegs: nicht immer einfach

Zu Fuß gehen in Essen ist nicht immer leicht - und wohl noch komplizierter als 2017 schon. Eine leichte Verschlechterung muss Essen auch in diesem Bereich einstecken und landet nun auf Platz 12 statt auf Platz 11. Schlechter als vor sechs Jahren seien vor Allem zu schmale Gehwege und fehlende Barrierefreiheit an vielen Bürgersteigen. Außerdem schlecht sei das Verhalten der Rad- und Autofahrer - und Sitzmöglichkeiten gebe es auch kaum. Unzufrieden sind Fußgänger in Essen außerdem mit dem Zustand der Gehwege.

Natürlich gibt es jedoch auch Punkte, worin Essen gut abschneidet. Dazu gehören direkte Wege beim zu-Fuß-gehen, und sichere Möglichkeiten, die Straße zu überqueren. Eine Sache noch: Fußgänger in Essen finden das Verhalten anderer Fußgänger in Essen super. Na dann!

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