Essen: Bundeskanzlerin Merkel besucht Zeche Zollverein
Veröffentlicht: Dienstag, 18.08.2020 16:50
Bundeskanzlerin Merkel war heute (18. August) in Essen. Sie hat die Zeche Zollverein besucht. Dort hat sie sich u.a. mit Vertretern der Ruhrkonferenz getroffen.
Polizei und demonstrierende Bergleute
Viel Polizei, schwarze Limousinen, ein paar demonstrierende Bergleute: Für die Öffentlichkeit war Merkel heute kaum zu sehen. Kaum angekommen, war sie auch schon wieder verschwunden. Über die große Rolltreppe ging's für die Bundeskanzlerin direkt in den Konferenzraum neben dem Doppelbock zu Vertretern der Ruhrkonferenz.
Angela Merkel war aber wohl auch aus einem anderen Grund in Essen: Gerade ist Wahlkampf und Oberbürgermeister Thomas Kufen will wiedergewählt werden. Da kommt ihm Rückenwind von der Kanzlerin ganz gelegen. Vor der letzten Kommunalwahl war sie auch hier, um Kufen zu pushen. Damals, als viel Flüchtlinge zu uns gekommen sind hat sie in der heißen Phase Berlin verlassen, um beim Wahlkampf in Essen zu helfen. Das sorgte für viel Kritik.
Bundeskanzlerin informiert sich in Essen über Ruhrkonferenz
Der einzige Programmpunkt auf Zollverein war ein Treffen mit Vertretern der Ruhrkonferenz. Die erarbeitet Projekte, um das Ruhrgebiet voran zu bringen. Unter anderem ist das "Haus der Sicherheit" gegen Clan-Kriminalität in Rüttenscheid ein Projekt dieser Ruhrkonferenz.
Merkel-Besuch in Essen hat Tradition
Angela Merkel und Essen - das ist eine besondere Geschichte. 2000 wurde sie hier zur neuen Parteivorsitzenden der CDU gewählt. 2016 hat sie sich in der Grugahalle als solche wieder wählen lassen. Ihr Besuch am Dienstag (18. August) auf Zollverein ist auch schon der zweite in diesem Jahr. Im Januar hat Merkel dort schon eine Ausstellung mit Porträts von mehr als 70 Holocaust-Überlebenden eröffnet.
Bundeskanzler war auch in Düsseldorf
Vor ihrem Besuch auf Zollverein war die Bundeskanzlerin in Düsseldorf beim Landeskabinett. Dort hat sie deutlich für die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen appelliert. Auch das ist Rückendeckung und zwar für einen ihrer möglichen Nachfolger, nämlich NRW Ministerpräsiden Armin Laschet von der CDU. Bei Söder in Bayern war sie ja schon. "Da kann sie den Laschet nicht links liegen lassen," sagt unser Stadtreporter Kosta Mitsalis, der für Radio Essen live vor Ort war.