E-Autos bei der Feuerwehr Essen? So ist der Stand
Veröffentlicht: Samstag, 01.03.2025 08:49
Wie elektrisch ist die Feuerwehr Essen? In ersten Städten in Deutschland werden E-Feuerwehrautos getestet oder sind sogar schon normal im Einsatz. So ist der Stand in Essen.

Wie steht es in Essen um E-Autos bei der Feuerwehr?
E-Mobilität ist in Deutschland und weltweit ein großes Diskussionsthema. Auch bei den Feuerwehren kommt das Thema inzwischen auf den Tisch. Zuletzt hat die Berliner Feuerwehr fünf sogenannte "Revolutionary Technology" angeschafft. So heißen die Löschfahrzeuge des österreichischen Anbieters Rosenbauer. Zuvor wurde eines dieser Fahrzeuge über ein Jahr lang getestet. Laut Rosenbauer verfügt Berlin damit über die aktuell weltweit größte Flotte an elektrisch betriebenen Löschfahrzeugen.
Nach Angaben der Berliner Feuerwehr liefert der Batteriespeicher Strom sowohl für Einsatzfahrten, aber auch für den Betrieb der gesamten Löschtechnik an der Einsatzstelle. Es gibt im Fahrzeug aber auch einen Dieselmotor, der die Reichweite verlängert und den Speicher auflädt. So wird gegebenenfalls ein dauerhafter Betrieb sichergestellt.
Feuerwehr Essen: Ein Notarzt ist elektrisch unterwegs
Auch in NRW ist das E-Löschfahrzeug inzwischen zu sehen. Die Landesfeuerwehrschule Nordrhein-Westfalen testet das vollelektrische Löschfahrzeug aktuell bei der Feuerwehr Ennepetal. Und wie sieht es in Essen aus?
"Hier gibt es Elektrofahrzeuge im Fuhrpark", sagt Feuerwehrsprecher Nico Blum zu Radio Essen. Ein Teil der Dienstfahrzeuge wurden in den letzten Jahren auf E-Autos umgestellt. Für längere Dienstfahrten gibt es außerdem Hybridfahrzeuge. Bei den Einsatzfahrzeugen gibt es ein vollelektrisches Notarztfahrzeug. Das ist an der Uniklinik stationiert. Der "RT", also das vollelektrische Einsatzfahrzeug für den Brandschutz, ist bei der Feuerwehr Essen aktuell aber nicht geplant. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Feuerwehr Essen: E-Löschfahrzeuge lohen sich noch nicht
Da wären auf der einen Seite die Kosten. "Ein vollelektrisches Fahrzeug ist in der Anschaffung deutlich teurer als ein konventionelles (kraftstoffbetriebenes) Fahrzeug", so die Feuerwehr Essen zu Radio Essen. Außerdem sei der "einsatztaktische Wert" nicht gleichwertig. Heißt: Das E-Löschfahrzeug hat nur Platz für die Hälfte an Löschwasser, verglichen mit dem bisher herkömmlichen Feuerwehrauto.
Außerdem ist die Nutzlast deutlich geringer, das Fahrzeug kann also weniger tragen. So müssten ein großer Teil der Ausrüstung anders verladen werden.
"Um alles, was heute mit einem Standardlöschfahrzeug an die Einsatzstelle gebracht wird, auch in Zukunft transportieren zu können, werden zwei Elektrofahrzeuge benötigt."
Vereinfacht gesagt gilt aber: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt aktuell noch nicht.
Feuerwehr Essen hofft in Zukunft auf bessere Technik
Ein weiterer Punkt, der auch in Berlin für Diskussionen gesorgt hat: Das Elektro-Feuerwehrauto ist sehr schwer. In der Bauordnung ist eine Achslast von 10 Tonnen festgelegt, die überschreitet das Eigengewicht des Elektrofahrzeugs. In der Praxis heißt das, dass die E-Löschfahrzeuge die Feuerwehrzufahrten in NRW nicht befahren dürfen.
Es gibt noch einige weitere Punkte so die Feuerwehr Essen. Sie hofft aber, dass sich die Fahrzeugbauer weiterentwickeln. Der österreichische Hersteller Rosenbauer ist bisher der einzige Anbieter für Elektro-Löschfahrzeuge.
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