Corona in Essen: Schüler frustriert wegen Praktikumsplatz-Suche

Noch vor den Weihnachtsferien sollen viele Schüler in Essen einen Praktikumsplatz für das kommende Jahr finden. Das ist in Corona-Zeiten aber noch schwieriger als sonst. Viele Unternehmen lassen keine Praktikanten rein.

Schüler sitzen im Klassenraum und tragen einen Mundschutz.
© Syda Productions/Shutterstock

Schwere Suche nach einem Praktikumsplatz in Essen

Für viele Schüler ist die Suche nach einem Praktikum in Essen gerade sehr frustrierend. Einige haben dem Schulleiter der Elsa-Brandströum-Realschule in Bergerhausen berichtet, dass sie bei ihren Nachfragen in den Unternehmen sogar schon beschimpft wurden.

Besser sieht es bei den Schülern am Gymnasium an der Wolfskuhle in Steele im Moment aus. Dort läuft alles wie in den Vorjahren auch, sagt die Schulleiterin. Aber auch hier haben noch nicht alle einen Platz gefunden.

An der Gesamtschule Holsterhausen haben nur die Hälfte der Schüler der neunten Klassen einen Praktikumsplatz im Januar gefunden. Sie machen auch nicht wie sonst drei sondern nur zwei Wochen ein Praktikum. Die andere Hälfte der Schüler geht weiter in die Schule und mit ihnen arbeiten die Lehrer vor allem an der Berufsorientierung. Im Sommer können die Schüler dann einen neuen Anlauf nehmen und noch mal versuchen, ob sie einen Praktikumsplatz bekommen.

Corona in Essen: Neue Fälle in 12 Kitas und 23 Schulen

Unternehmen in Essen in Corona-Zeiten vorsichtiger

Viele Betriebe und Unternehmen haben jetzt in der Corona-Pandemie sehr strenge Vorgaben für ihre Mitarbeiter. Viele arbeiten von zu Hause aus und sind gar nicht im Unternehmen. Auch in den Laboren und in der Produktion bei EVONIK zum Beispiel gelten sehr strenge Regeln wegen Corona. Deshalb stellt das Unternehmen auch gerade keine Praktikumsplätze bereit. Das sei sehr schade, sagt der Pressesprecher auf Radio Essen-Nachfrage, denn es sei wichtig, dass die Jugendlichen sich umsehen und die Erfahrung beim Praktikum im Betrieb selbst machen. Auch bei HochTief werden nur sehr vereinzelt Praktikumsplätze vergeben. Das muss dann alles gut passen, sagt der Pressesprecher. Bei der Ruhrbahn wird ebenfalls unter den strengen Corona-Regeln gearbeitet, deshalb können auch hier nur vereinzelt Praktikumsplätze vergeben werden. Hier liegt der Focus aktuell auf der Arbeit mit den Auszubildenden.

Einige Chancen bei den Bildungswerken in Essen

Rund 2.000 Schüler können ein Praktikum auch wieder bei den Bildungsträgern wie dem CJD in Kray, bei der Boje in Steele oder dem Kolping-Bildungswerk absolvieren. Sie lernen dort Berufe wie Maler, Lackierer oder Florist kennen. Die Jugendlichen bekommen aber auch Einblicke in IT-Berufe oder Verwaltung. Auch die Stadt Essen, die Allbau und die Polizei Essen bieten Einblicke in ihre Unternehmen an. Für die Suche gibt es eine extra Website. Da können Unternehmen ihre Praktikumsplätze eintragen und anbieten. Die Verantwortlichen bei der Stadt werben gerade ausdrücklich darum, dass Unternehmen dort ihre Angebote eintragen, damit Jugendliche auch im kommenden Jahr ganz praktisch Einblicke in die Berufswelt bekommen.

In Essen sollen Schüler trotz Corona ins Praktikum

Laut NRW Schulministerium sollen die Schüler auch in diesem Schuljahr die Praktika wie die Berufsfelderkundung und das weiterführende Schülerpraktikum absolvieren. Dafür hat das Ministerium die Regeln leicht abgeändert. Die Schüler müssen nicht drei Tage in drei unterschiedlichen Betrieben verbringen, es reicht auch nur ein Praktikumstag. Wegen der Corona-Pandemie kann das weiterführende Praktikum auch verkürzt werden. Trotzdem bleibt die Suche nach einem Platz schwierig.

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline