Clankriminalität in Essen: Dienststelle sammelt viele Daten
Veröffentlicht: Freitag, 04.10.2024 08:27
In Essen sind in der Vergangenheit viele Ermittlungen mit Bezug zur Clankriminalität gelaufen. Eine zentrale Dienstelle sammelt sehr viele Daten. Das hat das Innenministerium jetzt mitgeteilt.

Dienstelle in Essen sei herausragendes Beispiel im Kampf gegen Clankriminalität
NRW-Innenminister Herbert Reul hat eine positive Zwischenbilanz zur Sicherheitskonferenz Ruhr gezogen. Die "SiKo" wurde vor vier Jahren gegründet - mit Sitz in Essen. Viele Behörden aus verschiedenen Städten arbeiten hier zusammen und ermittelt gegen Clankriminalität. Darunter sind Polizei, Zoll, Ordnungsämter und Steuerfahndung. Bei einer Tagung zum vierjährigen Bestehen hob Reul die SiKo als herausragendes Beispiel hervor:
Die Einrichtung sei "quasi zu einer zentralen Informationsdrehscheibe zum Thema behördenübergreifende Bekämpfung der Clankriminalität geworden", so Reul.
Aktuell werde eine Datenbank mit mehr als 11.000 Einträgen gepflegt, heißt es vom Innenministerium. Dazu sollen Namen, Autos, Firmen oder Adressen gehören. Das werde als Arbeitsgrundlage der SiKo Ruhr genommen. In Essen könne laut Reul inzwischen auf ein Netzwerk von über 850 Kontaktpersonen aus mehr als 180 Organisationen zugegriffen werden. In einem Gemeinschaftsprojekt werden demnach die Strukturen von Gruppen krimineller Syrer und Iraker analysiert.
Der Begriff Clankriminalität ist allerdings umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.
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