Bomben in Essen - Fakten, Zahlen, Hintergründe

In Essen werden jedes Jahr etwa 10 bis 15 Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Fliegerbomben liegen seit etwa 80 Jahren unter der Erde. Entweder werden sie vor Bauarbeiten, bei geplanten Suchen und Sondierungen entdeckt, oder während der Bauarbeiten aus Versehen gefunden. Das müsst ihr wissen, wenn eine Bombe in eurer Nachbarschaft entschärft wird.

© Radio Essen/Kostas Mitsalis

Allein in Essen hat dieser Mann mehrere Dutzend Bomben entschärft

Frank Stommel vom Kampfmittelräumdienst, ist der Mann, der in den letzten Jahren in Essen die meisten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft hat. Im Herbst 2024 geht er in den Ruhestand. Stommel war bei der Arbeit immer ruhig, konzentriert, kollegial und sehr freundlich, zu Anwohnern rund um den Fundort, zur Feuerwehr, zur Polizei, zu den Männern und Frauen vom Ordnungsamt und zu unseren Reportern. Er kann nicht mehr genau sagen, wie viele Zünder er bisher herausgeschraubt und unschädlich gemacht hat. Es waren viele. Sehr viele.

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Der Ablauf - vom ersten Alarm bis zur Entwarnung

Wenn in Essen eine Bombe auf einer Baustelle gefunden wird, dann muss sie im Normalfall noch am selben Tag entschärft werden. Dabei funktioniert die Maschinerie meist wie am Schnürchen. Inzwischen haben alle Beteiligten genug Routine. Das Presseamt der Stadt, Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt und die lokalen Medien haben ihre Abläufe oft genug in der Praxis trainiert. Damit der Kampfmittelräumdienst seine Arbeit machen kann, müssen alle Menschen aus dem Gefahrenbereich verschwinden. Das wichtigste ist dabei der Stadtplan mit dem Kreis, rund um die Fundstelle. Der Kreis zeigt den Evakuierungsradius rund um den Blindgänger. Wer näher als 300 Meter vom Fundort entfernt wohnt oder arbeitet, muss evakuiert werden. Der 300-Meter-Radius gilt bei einer 250 Kilogramm schweren Bombe. Die werden bei uns am häufigsten gefunden. Bei einem 500 Kilogramm schweren Blindgänger liegt der Evakuierungsradius bei 600 Metern um den Fundort. Damit die Anwohner möglichst schnell wissen, ob sie evakuiert werden, muss die Karte schnell auf der Internetseite der Stadt und auf radioessen.de zu sehen sein.

Die Stadt richtet eine Hotline ein. Immer dieselbe Nummer 88 - 333333. Da sitzen dann Menschen, die bei jeder Bombenentschärfung, die gleichen Fragen beantworten müssen. An der Hotline werden sie immer wieder gefragt, wie lange die Entschärfung dauert. Das können sie aber nicht exakt beantworten. Es kann immer wieder Verzögerungen geben. Und wenn es nur der Berufsverkehr ist, sagt Stadtsprecher Patrick Betthaus:

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Im Norden von Essen liegen die meisten Fliegerbomben

In Essen werden ungewöhnlich viele Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und entschärft. 10 bis 15 pro Jahr sind es, ziemlich viele für eine Stadt dieser Größe. Bahnhöfe, Brücken, Straßen und vor allem Waffenfabriken waren die wichtigsten Ziele für die Kampfbomber der Briten und der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg. In Essen waren die Krupp-Werke, dort wurden damals Kanonen für die Nazis gebaut. Wer sich die Fundorte der bereits entschärften Bomben anschaut, kann ganz genau erkennen, dass im Norden der Stadt viel mehr gebombt worden ist, sagt Feuerwehr-Sprecher Christian Schmücker:

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Blindgänger in Essen - Britische Zünder sind einfacher als Amerikanische zu entschärfen

In Essen werden meist 250 Kilogramm schwere Blindgänger gefunden. Größere Fliegerbomben, mit 500 Kilogramm, sind eher selten. Die meisten sind aus britischer Produktion. Im Vergleich zu den amerikanischen Bomben, sind diese oft leichter zu entschärfen. Die Zünder der britischen Bomben sind im Normalfall etwas einfacher herauszuschrauben. In Großbritannien wurden damals Zünder aus Messing gebaut, in den USA wurden sie aus Eisen hergestellt. Frank Stommel, vom Kampfmittelräumdienst, kennt die feinen Unterschiede:

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