Beratungsstelle für Geflüchtete in Essen droht Schließung

ProAsyl Essen unterstützt seit Jahrzehnten Geflüchtete. Jetzt kämpft die Beratungsstelle mit fehlenden Fördermitteln und drohender Schließung.

© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool

Proasyl in Essen bekommt kein Geld mehr

ProAsyl ist eine wichtige Anlaufstelle für Geflüchtete bei uns in Essen. Am Dienstag (11. Februar) bleiben die Türen aber geschlossen. Beim Integrationsministerium in Düsseldorf wird demonstriert und auf die schwierige Lage hingewiesen. Der Flüchtlingsrat hat Angst um seine Zukunft. ProAsyl in der Innenstadt bekommt für die Arbeit mit Asylsuchenden eigentlich Geld vom Land - und das schon seit 1996. 

Seit dem Jahresende sind die Förderrichtlinien aber ausgelaufen. Gerade läuft der Tagesbetrieb nur durch Rücklagen, so ProAsyl. Schon jetzt gebe in den unabhängigen Flüchtlingsorganisationen in NRW erste Kündigungen. Nach eigenen Angaben berät ProAsyl pro Jahr im Schnitt 900 Geflüchtete zu asyl- und aufenthaltsrechtlichen Fragen.

Proasyl in Essen kritisiert Landesregierung

Inka Jatta, Geschäftsführerin von ProAsyl, sagt:

„Die unabhängigen Beratungsstellen fühlen sich vom Ministerium im Stich gelassen. Wir brauchen jetzt Klarheit darüber, wie wir unser Personal finanzieren sollen. Die Stellen müssen umgehend ausgeschrieben und die Förderanträge schnell bearbeitet werden, sonst müssen wir unsere Beratungsstelle schließen und unser gut qualifiziertes Personal entlassen. Das wäre der traurige Tiefpunkt der Integrationspolitik in NRW.“

Die finanziellen Möglichkeiten der Flüchtlingsberatung sind endlich, warnt ProAsy. Es droht die Schließung.

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