Taxiunternehmer in Essen haben Schwierigkeiten

In Essen haben einige Taxiunternehmer inzwischen Probleme wegen der niedrigen Taxitarife. Die gelten immer noch, obwohl schon im August eine Tariferhöhung beschlossen wurde. Langsam wird es eng für die Taxiunternehmer.

© Anna Bartl, Radio Essen

In Essen ist Taxifahren inzwischen richtig günstig

Im August haben die Politiker in Essen im Rat beschlossen, dass die Taxitarife erhöht werden. Davor hatte es eine längere Diskussion unter den Taxiunternehmern darüber gegeben, wie die Tarife am besten angehoben werden sollten. Die Stadt hatte dann einen unabhängigen Gutachter eingeschaltet. Der Hauptgrund für die Preisanpassung ist der neue Mindestlohn von 12 Euro. Der gilt inzwischen seit Anfang Oktober und auch die Taxiunternehmer zahlen ihren Fahrern jetzt mindestens 12 Euro pro Stunde. Allerdings fahren die Taxis immer noch zu den alten Tarifen. Das bedeutet die Unternehmer zahlen mehr Lohn, haben aber nicht mehr Einnahmen. Das führt bei einigen langsam zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Das erklärt Volker Lohmeier vom Interessenverband der Mietwagen- und Taxiunternehmer im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

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In Essen dauert es noch bis die Taxameter umgestellt sind

Für die Fahrgäste in Essen ist es natürlich ganz angenehm, wenn sie noch zum alten Preis fahren können. Für die Unternehmer ist das weniger gut. Bevor die neuen Tarife wirklich auch kassiert werden dürfen, müssen einige Hürden genommen werden. Der Prozess ist kompliziert und verläuft in mehreren Stufen. Zuerst muss vom Landesbetrieb Mess- und Eichwesen NRW (kurz LBME NRW) geprüft werden, ob die Tarife technisch umsetzbar sind. Wenn das alles stimmt, wird die Tariferhöhung im Rat der Stadt beschlossen und im Amtsblatt veröffentlicht. Danach folgt ein längerer, mehrstufiger, technischer Prüfungsprozess an dem mehrere Unternehmen beteiligt sind, bis die Tarife auf den Taxametern sind. Erst dann dürfen die Taxifahrer den neuen Tarif kassieren. Zum Schutz aller Seiten, der Fahrgäste und der Taxifahrerinnen und Taxifahrer, dürfen sie nur kassieren, was auf dem Taxameter angezeigt wird. Im Moment haben aber wegen der Mindestlohnerhöhung, der gestiegenen Benzin- und Dieselpreise und der höheren Anschaffungskosten für Neufahrzeuge viele Städte und Gemeinden ihre Taxitarife angepasst. Das bedeutet beim LBME liegen zahlreiche Anträge auf Prüfung vor und auch die beteiligten Unternehmen haben viel zu tun. Deshalb können die Taxiunternehmer in Essen nur warten, bis sie beim LBME NRW an der Reihe sind. Dort werden die Anträge nach Eingangsdatum bearbeitet. Das Landesamt erklärte auf Radio Essen-Nachfrage, dass die Umstellung der Taxitarife eine hohe Priorität habe, aber die Kapazitäten dort voll ausgelastet sind.

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