Essen: Taxifahren wird deutlich teurer

Taxitarife in Essen sollen angehoben werden

Ein ganzes Bündel an Gründen sorgt dafür, dass Taxifahren in Essen bald wohl teurer wird. Zum einen müssen die Unternehmen den Fahrern immer mehr bezahlen, weil die Bundesregierung den Mindestlohn immer weiter anhebt. Das sorgt für Mehrkosten in den Unternehmen, aber auch die Kosten für neue Autos, Versicherungen und auch für Benzin und Diesel steigen immer weiter an. Die Stadt Essen hat bereits signalisiert, dass sie eine Erhöhung der Taxipreise vor diesem Hintergrund für angemessen hält. Allerdings ist noch nicht klar, wie viel teurer das Taxifahren wird. Bei der Stadt liegen zwei Vorschläge von den beiden Interessenvertretern der Taxiunternehmer auf dem Tisch. Die Anträge sieht sich jetzt ein von der Stadt beauftragter neutraler Gutachter an. Danach gehen die Vorschläge und die Einschätzung an die Politikerinnen und Politiker, die müssen entscheiden.

Das ist der erste Vorschlag für Essen

Der Vorstandsvorsitzende der Taxigenossenschaft in Essen Michael Rosmanek will vor allem, dass sich in Zukunft auch Rentner und Menschen mit wenig Einkommen eine Taxifahrt weiter leisten können. Manche Rentner nehmen sich nach dem Einkaufen zum Beispiel gern ein Taxi am Steeler Wasserturm oder am Gervinusplatz und lassen sich mit den vollen Tüten nach Hause fahren. Das sind dann meist nur kurze Strecken unter zwei Kilometern, erklärt Michael Rosmanek und das solle auch so bleiben.

Deshalb soll der Grundpreis bei vier Euro bleiben und nur die Kilometerpreise sollen angehoben werden. Dann sollen die ersten beiden Kilometer jeweils 2,80 Euro kosten, die nächsten beiden Kilometer 2,60 Euro und am dem fünften Kilometer zahlt der Kunde 2,30 Euro pro gefahrenem Kilometer. Dann würde also für eine Strecke von zwei Kilometern 9,60 Euro machen, bisher kostet sie 8 Euro.

So sieht der zweite Vorschlag in Essen aus

Der Gegenvorschlag vom Interessenverband der Taxiunternehmer in Essen sieht eine Pauschale von 10 Euro für eine Fahrt von zwei Kilometern vor. Danach würden dann wieder Kilometerpreise berechnet zwischen 2,40 und 2,60 Euro pro gefahrenem Kilometer. Für den Interessensverband sind vor allem die Anfahrten zu den einzelnen Kunden von den Taxiplätzen teuer. Wenn ein Taxi von Steele bis nach Burgaltendorf oder Horst fährt, dann ist das eine deutlich längere Strecke als für viele Taxen von Taxi Essen. Volker Lohmeier vom Interessenverband hofft jetzt auf ein gutes Ergebnis aus dem Gutachten der Stadt und will den Vorschlag dann auch akzeptieren. Er geht davon aus, dass einige Kunden abspringen werden, die Taxiunternehmer müssten aber weiter wirtschaftlich arbeiten können, sagt er im Gespräch mit Radio Essen, deshalb sei eine Erhöhung der Tarife notwendig.

Der Unterschied zwischen beiden Vorschlägen beträgt also 40 Cent. Beide Taxiverbände fordern aber noch mehr. Die Taxigenossenschaft will zum Beispiel, dass die Stadt Essen Mindestpreise für anderen Fahrunternehmen wie Uber festlegt. Dafür gibt es schon Beispiele aus anderen Großstädten, unter anderem aus Leipzig.

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