Radio Essen-Tipps: So macht Ihr Euer Auto fit für den Herbst

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen niedriger, der Herbst ist bei uns in Essen angekommen. Nicht nur für uns verändert sich jetzt etwas, auch unser Auto braucht ein paar Herbst-Checks. Radio Essen gibt Tipps, wie Ihr Euer Auto fit für den Herbst macht.

© Radio Essen / Antonia Weiß

Radio Essen macht den Licht-Test

Sind die Scheinwerfer von unserem Radio Essen Stadtreporter-Auto richtig eingestellt? Das haben Radio Essen-Frühschicht-Moderatorin Larissa Schmitz und Stadtreporter Kostas Mitsalis gemeinsam getestet. Ergebnis: Da muss nachgebessert werden, wie bei vermutlich vielen Autos in Essen. Aber wie geht der Lichttest?

  1. Fahrt ganz nah an eine weiße Wand, die Scheinwerfer sollten ca. 1 Meter von der Wand entfernt sein. 
  2. Jetzt schwere Sachen aus dem Kofferraum holen und nur Fahrer/Fahrerin ins Auto setzen. 
  3. Abblendlicht einschalten. 
  4. Mit Klebeband ein Kreuz genau in die Mitte des Lichtkegels kleben. 
  5. Auto ca. 8 bis 10 Meter zurücksetzen und abwechselnd jeweils einen Scheinwerfer abdecken. 
  6. Der Lichtkegel sollte sich gerade auf dem waagerechten Klebestreifen befinden. Falls nicht: Motorhaube öffnen und mit Schraubenzieher / Schraubenschlüssel die Scheinwerfer ausrichten. Fertig.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann den Licht-Check in einer Werkstatt oder beim ADAC machen lassen. Wenn alles passt, bekommt Ihr eine Licht-Test-Plakette als Nachweis für eine funktionierende Beleuchtung.

Wir machen den Lichttest

Das rät der ADAC für die Straßen in Essen

Fahrweise anpassen & drei goldene Regeln beachten

Mehr Abstand, langsamer fahren und Licht anschalten heißen die drei goldenen Regeln für den Herbst. Wenn es geregnet hat und die Straße nass ist, verlängert sich der Bremsweg bei einer Vollbremsung mit 50km/h pro Stunde im Vergleich zu einer trockenen Fahrbahn von 11 auf 20 Meter. Rutschige Blätter machen das Ganze nochmal gefährlicher. Das Auto kann dann trotz Sicherheitssystemen wie einem ABS schnell außer Kontrolle geraten.

Was tun, wenn das Auto ins Rutschen gerät?

Und trotzdem kann es genau zu einer solchen Situation kommen. Dann rät der ADAC in vier Schritten vorzugehen: Fuß vom Gaspedal nehmen, auskuppeln, gefühlvoll gegenlenken und bremsen. Mit etwas weniger Geschwindigkeit lässt sich das Auto dann oft schon wieder besser kontrollieren. Reagiert das Auto trotzdem nicht mehr, hilft nur eine Vollbremsung.

Der richtige Sicherheitsabstand

Auch hier gibt es eine Regel: Die Zwei-Sekunden-Regel. Dafür sucht man sich einen markanten Punkt am Straßenrand und zählt langsam "21,22", sobald das Auto vor einem diesen Punkt passiert hat. Erst nach zwei Sekunden sollte man den Punkt selbst passiert haben. Ansonsten ist es zu wenig Abstand. Bei extremen Verhältnissen wie Starkregen oder Nebel solltet Ihr nicht mehr den halben Tacho als Anhaltspunkt für den Abstand nehmen. Die vom ADAC empfohlene Faustformel ist dann: Geschwindigkeit gleich Abstand.

So ermittelt Ihr die richtige Geschwindigkeit

Weil Regen die Rutschgefahr erhöht und für einen längeren Bremsweg sorgt, gibt es auch bei der Geschwindigkeit eine Faustregel: Wenn Ihr den Scheibenwischer bei Starkregen auf die höchste Stufe stellen müsst, solltet Ihr laut ADAC nicht mehr als 80 km/h fahren. Auch bei Nebel gilt: Fuß vom Gas. Wenn die Sichtweite unter 50 Meter sinkt, müsst Ihr die Nebelschlussleuchte einschalten. Auf Autobahnen ist dann maximal 50 km/h erlaubt.

Abblendlicht besser manuell einschalten

Gerade modernere Autos haben eine Lichtautomatik verbaut, auf die sich viele auch verlassen. Die aktiviert auch selbstständig das Abblendlicht. Der Lichtsensor erkennt allerdings nicht, wenn Nebel auftritt. Deshalb rät der ADAC hier, das Abblendlicht manuell einzuschalten. Wenn die Sichtweite durch Nebel oder Regen weniger als 150 Meter beträgt, können die Nebelscheinwerfer helfen. Die Nebelschlussleuchte darf inner- wie außerorts nur bei Sichtweiten unter 50 Metern eingeschaltet werden. Haben sich die Sichtverhältnisse wieder gebessert, solltet Ihr das Ausschalten nicht vergessen, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Grundsätzlich solltet Ihr Euer Autolicht einmal vor dem Herbst durchchecken lassen, ob alles funktioniert.

Saubere Scheiben und richtige Sitzposition

Der ADAC Nordrhein empfiehlt, die Autoscheiben regelmäßig gründlich sauber zu machen und von Insektenresten und anderem Schmutz zu befreien. Auch auf gut funktionierende Wischerblätter (mindestens jährlich kontrollieren lassen) und saubere Innenscheiben solltet Ihr achten. Schmutzreste können durch direkte Sonneneinstrahlung die Sicht besonders einschränken und die Blendung verstärken. Bei grellem Gegenlicht sollte die Scheibenwischanlage aus bleiben. Das verschlechtert nämlich die Sicht rapide, weil der Schmutz erstmal nur verschmiert. Auch die richtige Sitzposition ist wichtig: Viele Autofahrer sitzen zu tief, so dass die Sonne unter der Sonnenblende hindurch scheint. Deshalb sollte der Sitz so aufrecht wie möglich eingestellt sein.

Bei niedrigen Temperaturen und beschlagenen Scheiben von Innen hilft ein Microfasertuch. Das Kondenswasser mit dem Ärmel des Pullis oder der Hand wegwischen, ist keine gute Idee. Das verschlechtert die Sicht eher. Die Klimaanlage hilft bei Temperaturen von mehr als 5 Grad die Luftfeuchtigkeit im Auto niedrig zu halten.

Sommerreifen runter, Winterreifen drauf

"Von Oktober bis Ostern" - die altbekannte Regel zum Reifenwechseln ist immer noch eine gute grobe Orientierung, sagt der ADAC. Die ersten beiden Wochen des Oktobers eigenen sich perfekt für den Wechsel. So seid Ihr auf der sicheren Seite, wenn plötzlich kaltes Wetter aufzieht oder über Nacht Frost auftritt. Selbst wenn die Temperaturen tagsüber nochmal auf 15 bis 20 Grad klettern, gehen die Reifen deshalb nicht kaputt. Wer neue Reifen braucht, sollte frühzeitig bestellen und beachten, keine Reifen zu kaufen, die älter als zwei Jahre sind. Wollt Ihr die Winterreifen aus dem letzten Jahr nutzen, solltet Ihr einen Blick auf die Profiltiefe werfen. Gesetzlich vorgeschrieben sind für Winterreifen mindestens 1,6 Millimeter. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen jedoch vier Millimeter oder mehr. Das lässt sich ganz einfach mit einer 2-Euro-Münze kontrollieren. Der silberne Rand ist genau vier Millimeter breit. Wenn man die Münze zwischen zwei Profilblöcke steckt und der Rand nicht mehr zu sehen ist, dann ist noch alles in Ordnung.

Spätestens nach sechs Jahren sollten Winterreifen grundsätzlich ausgetauscht werden. Spätestens, wenn Reif- oder Eisglätte, Glatteis, Schneematsch oder Schnee zu uns nach Essen kommen, sind Winterreifen Pflicht. Wer bei solchen Verhältnissen dann noch mit Sommerreifen unterwegs ist, muss mit mindestens 60 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei den Winterreifen gibt es ab dem 1. Oktober 2024 eine neue Vorgabe: Zulässig sind nur noch Modelle mit Alpine-Symbol (Bergsymbol mit Schneeflocke). Reifen mit M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) sind dann nicht mehr erlaubt. Ganzjahresreifen sind im rechtlichen Sinne Winterreifen, wenn sie das Alpine-Symbol tragen. Wenn Ihr wenig mit dem Auto unterwegs seid und das Auto bei extremen Witterungsbedingungen (hohe Temperaturen, hohes Schneeaufkommen) stehen lassen könnt, bieten sich Ganzjahresreifen als Alternative an.

Flüssigkeiten-Check: Scheibenreiniger, Kühlflüssigkeit, Motoröl

Motorraum auf und einen kritischen Blick auf die Flüssigkeiten. Für die Scheibenwaschanlage empfiehlt der ADAC eine Mischung aus Scheibenreiniger und Frostschutz (mindestens bis -15 Grad) optimal, die in den entsprechenden Behälter unter der Motorhaube gefüllt wird. Kühlflüssigkeitsstand und Frostschutzgehalt dürfen gern auch mal gecheckt werden, allerdings nur, wenn der Motor kalt ist. Beim Öffnen des Behälters kann ansonsten heißes Wasser herausspritzen und für Verbrennungen sorgen. Auch den Ölstand solltet Ihr regelmäßig überprüfen.

Parken unter Bäumen

Klingt banal, kann aber für mächtig Ärger sorgen: Parken unter Bäumen. Denn die werfen gern mal Kastanien, Eicheln oder Walnüsse ab - und die können das Autodach oder die Motorhaube mächtig eindellen. Weder Privatpersonen noch Städte oder Gemeinden sind dazu verpflichtet, Warnschilder aufzustellen oder Schadenersatz zu übernehmen, wenn herunterfallende Kastanien Schäden am Auto verursachen. Herabfallende Baumfrüchte werden durch verschiedene Gerichtsurteile als „allgemeines Lebensrisiko“ bewertet. Die Teilkaskoversicherung kommt in der Regel nur für solche Schäden auf, die durch Sturmböen verursacht wurden (mindestens Windstärke 8). Eine Vollkaskoversicherung deckt einen Schaden durch Kastanienschlag in der Regel nur ab, wenn es sich um ein unvorhersehbares Ereignis handelt, das plötzlich auftritt. Dann wird der Schaden per Definition als Unfallschaden gehandelt.

Mehr von Radio Essen


skyline