Neue Busse in Essen: Ruhrbahn fährt jetzt mit Wasserstoff
Veröffentlicht: Samstag, 08.03.2025 10:17
In Essen fahren Mitte März die ersten Wasserstoff-Busse. Die Ruhrbahn hat 19 neue Busse. Sie sind viel teurer als die alten, aber leise und sauber.

Von Essen nach Düsseldorf zum Tanken
Ein Wasserstoff-Bus kostet etwa doppelt soviel, wie ein normaler Dieselbus. Ungefähr 720.000 Euro bezahlt die Ruhrbahn für die kleineren Busse mit Wasserstoffantrieb, die Gelenkbusse sind teurer. Auch beim Verbrauch kann Wasserstoff nicht mithalten. Der Verbrauch ist etwa drei Mal so teuer, wie der eines Dieselmotors. Auf 100 Kilometer brauchen die neuen Busse etwa 10 Kilogramm Wasserstoff. Das wären 140 Euro Spritkosten für 100 Kilometer. Die alten Busse verbrauchen Diesel für etwa 40 Euro auf 100 Kilometer. Die Ruhrbahn hat keine eigene Wasserstoff-Tankstelle. Deshalb müssen die Busse zum Tanken nach Düsseldorf oder nach Herten fahren. Das kostet unnötig viel Zeit, Personal und am Ende Geld. Bis zum Jahresende 2025 will die Ruhrbahn eine eigene Tankstelle für Wasserstoff auf ihrem Betriebshof an der Ruhrallee bauen. Bis dahin ist fast täglich Pendelverkehr - nur zum Tanken. Die neuen Wasserstoff-Busse haben eine Reichweite von 350 Kilometer pro Tankfüllung.

Essen wird etwas leiser und sauberer durch die Wasserstoff-Busse
Die neuen Busse haben einige Vorteile. Sie stoßen quasi keine Abgase aus und sind sehr leise. Auch bei der Sicherheit können die neuen Fahrzeuge punkten. Es gibt Kameras, statt Rückspiegel. Damit lässt es sich besser und sicherer fahren, auch in unübersichtlichen Kurven. Die Fahrerkabine kann mit einem Handgriff zum Panic Room gemacht werden. Wenn es hinten im Bus Randale gibt, kann die Fahrerin, der Fahrer den vordersten Teil des Busses mit seiner Glastür abriegeln. Gleichzeitig geht die Hupe und die Warnblinkanlage los, die hinteren Türen werden alle verriegelt. Einziger Ausstieg, ist dann vorne an der Fahrerkabine. Aber da kann keine Passagier aussteigen, wenn die Panic-Taste gedrückt worden ist. Die robuste Glastür trennt die Passagiere vom Fahrer. Das Problem: normale Fahrgäste sind im hinteren Teil mit Randalierern eingesperrt, bis die Polizei kommt.

In Essen und Mülheim fahren ab dem 20. März die ersten Wasserstoff-Busse
Für Essen und Mülheim gibt es insgesamt 19 neue Busse mit Wasserstoff. Der polnische Hersteller hat die Hälfte schon ausgeliefert, die andere Hälfte kommt bis Ende Mai hier an. Am 20. März werden die ersten Wasserstoffbusse eingesetzt. Sie fahren zunächst auf der Linie 196, zwischen Frohnhausen, Vogelheim und Bergeborbeck. Wer einsteigt, merkt sofort, dass etwas fehlt. Das typische Diesel-Knattern ist nicht zu hören. Passagiere und Fahrpersonal hören nur ein leises Brummen. Die Wasserstoff-Busse haben, laut Ruhrbahn, eine Lebensdauer von 12 Jahren.
