Nach Messerattacke in Essen: Bundesanwaltschaft ermittelt

Schüler aus Essen suchte Opfer an der Alten Synagoge

Vor einer Woche hat ein 17 Jahre alter Schüler in Essen seiner Lehrerin mehrmals mit einem Messer in den Bauch gestochen und sie schwer verletzt. Jetzt hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen - auch wegen der besonderen Bedeutung des Falls. Erjon S. wird mittlerweile des versuchten Mordes in zwei Fällen verdächtigt. Er soll letzten Freitag nicht nur seine Lehrerin im Berufskolleg im Bildungspark im Nordviertel attackiert haben, sondern danach auch einen Obdachlosen an einer Bushaltestelle im Ostviertel. Auch er überlebte, schwer verletzt.

Laut Bundesanwaltschaft soll der Schüler außerdem zwei Mal kurz hintereinander zur Alten Synagoge in Essen gelaufen sein, ohne dort aber "aus seiner Sicht geeignete Personen anzutreffen". Weiter heißt es: Der Schüler habe aus einer radikal-islamistischen Überzeugung heraus gehandelt, die sich gegen die deutsche Gesellschaftsform richte. Die Tat sei demnach eine Gefahr für die innere Sicherheit Deutschlands gewesen. Den Plan zu dieser Tat soll Erjon S. zwei Tage vorher geschmiedet haben. Er wollte gegen vermeintlich Ungläubige in den Krieg ziehen und selbst den Märtyrertod sterben.

Mittlerweile Verdacht auf versuchten Mord in Essen

Wenn die Bundesanwaltschaft Ermittlungen übernimmt, bedeutet das in der Regel, dass der Tatverdächtige in Karlsruhe einem Ermittlungsrichter vorgeführt wird. Der verkündet dann einen neuen Haftbefehl. Das kann aber mehrere Wochen dauern. Gegen den 17-Jährigen Erjon S. aus dem Kosovo liegt seit Sonntag (7. September) schon ein Haftbefehl vor, allerdings noch wegen versuchten Totschlags. Der Schüler wird so oder so zur Zeit im Krankenhaus behandelt, weil die Polizei bei seiner Flucht auf ihn geschossen hat. Im Krankenhaus wird bewacht.

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