Nach Messerattacke auf Lehrerin in Essen - neuer Haftbefehl vom BGH erlassen
Veröffentlicht: Donnerstag, 25.09.2025 16:12
Der Messer-Angriff auf eine Lehrerin in Essen hat Anfang September für großes Aufsehen gesorgt. Ein Haftbefehl wurde für den mutmaßlichen Täter bereits erlassen - jetzt gibt es sogar einen neuen Haftbefehl.

Messerattacke auf Lehrerin in Essen islamistisch motiviert
Anfang September (5.9.) war für viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte am Berufskolleg im Bildungspark an der Blücherstraße im Nordviertel, Grenze Altenessen kein normaler Vormittag. Gegen 10 Uhr greift ein 17-jähriger Schüler eine Lehrerin auf dem Schulgelände mit einem Messer an. Die Frau erleidet eine Stichverletzung und muss ins Krankenhaus, Lebensgefahr bestand nicht. Danach soll der junge Mann auch noch einem fremden Mann in den Rücken gestochen haben. Rund um die Alte Synagoge soll er dann nach weiteren möglichen Opfern gesucht haben, heißt es vom Bundesgerichtshof. Die Polizei hatte den 17-Jährigen bei der Festnahme angeschossen und schwer verletzt. Der junge Mann kam auf die Intensivstation und war längere Zeit im Krankenhaus unter Bewachung.
Die Bundesanwaltschaft hat die weiteren Ermittlungen gegen den Schüler übernommen, nachdem bereits ein Haftbefehl erlassen wurde.
Der mutmaßliche Täter soll laut der Bundesanwaltschaft aus radikal-islamistischer Überzeugung gehandelt haben. Er wurde jetzt einem Richter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe vorgeführt. Dieser habe einen neuen Haftbefehl erlassen, der den alten ablöse.
Neuer Haftbefehl für minderjährigen Messerstecher aus Essen
Der neue Haftbefehl wurde wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung erlassen. Somit bleibt der 17-Jährige in Untersuchungshaft. Es wird ihm unter anderem versuchten Mord in zwei Fällen vorgeworfen.
"Er habe die Opfer aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch töten wollen," heißt es vom BGH.
Der Minderjährige soll zwei Tage vor der Tat den Plan entwickelt haben, selbst in den Dschihad, den Heiligen Krieg, gegen vermeintliche Ungläubige zu ziehen und dann einen Märtyrertod zu finden, heißt es weiter.
Messerattacke in Essen - Politik reagiert
Der mutmaßliche Täter war der Polizei im Vorfeld schon bekannt. Er war für eine Weile Teil des Polizei-Programms PeRiskoP (Personen mit Risikopotenzial). Allerdings wurde er dort wieder ausgestuft, weil er über Monate nicht auffällig war.
Die Landespolitik hat jetzt reagiert und will ein neues Konzept an Schulen in NRW starten. Es soll eine Kooperation zwischen der Polizei und Schulen geben, wodurch die Gewalt an Schulen vorgebeugt werden soll. Dazu sollen Polizisten an die Schulen gehen, um Ansprechpartner für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler zu sein. Es geht um Prävention ab der siebten Klasse, wo die Schülerinnen und Schüler strafmündig werden können. Dabei sind gemeinsame Unterrichtseinheiten möglich. Welche Schulen dabei genau mitmachen, ist noch nicht klar.
Mehr Nachrichten aus Essen
- Drogenhandel in Essen: Polizei nimmt Tatverdächtigen fest
- Neues Einkaufszentrum in Essen - das sind die neuesten Entwicklungen
- Essen will Schulen sicherer machen - Pläne beschlossen