Nach Messerattacke an Schule in Essen: Politik reagiert

Die Messerattacke auf eine Lehrerin in Essen hat einiges verändert. Die Politik in Nordrhein-Westfalen reagiert mit einem neuen Konzept. Polizisten sollen an Schulen gehen.

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Nach Messerattacke in Essen geht es um Gewaltprävention

Nach der Messerattacke auf eine Lehrerin am Berufskolleg im Nordviertel in Essen reagiert jetzt die Politik. Das Schul- und Innenministerium in NRW hat ein neues Konzept erarbeitet. Eine Kooperation zwischen der Polizei und Schulen soll Gewalt an den Schulen vorbeugen. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen hatte nach dem Angriff Taschenkontrollen an Schulen gefordert. Jetzt sollen erstmal Polizisten an die Schulen gehen, um Ansprechpartner für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler zu sein. Es geht also um Prävention ab der siebten Klasse, wo die Schülerinnen und Schüler strafmündig werden. Dabei sind gemeinsame Unterrichtseinheiten möglich. Man reagiere auf die Entwicklungen, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul:

"Wir sehen bei der Kinder- und Jugendkriminalität Entwicklungen, die uns besorgen. Immer mehr junge Menschen neigen zu Gewalt. Die Polizei auf Schulhöfen und im Unterricht soll mehr Sensibilität für das Thema schaffen. Wir müssen frühzeitig ansetzen, um Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie sie Konflikte gewaltfrei lösen können. Nur so erreichen wir die nötige Wende in der Kinder- und Jugendkriminalität.“

Messerangriff in Essen: "Schule Spiegelbild der Gesellschaft"

Schulministerin Dorothee Feller sieht das Problem nicht nur an den Schulen:

"Schule ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft – wir sind deshalb alle gefordert, uns mit dem Thema Gewalt auseinanderzusetzen. Da dies ein soziales Problem ist, gibt es eben auch an den Schulen Vorfälle und Aggressionen, mit denen Lehrkräfte konfrontiert sind. Wir haben in den vergangenen Monaten schon viele Maßnahmen in die Wege geleitet. Und wir müssen diesen Vorfällen mit gebündelten Kräften begegnen."

Die Ministerin zeigt sich zufrieden mit dem jetzt eingeschlagenen Weg:

"Die Kooperation mit dem Innenministerium ist etwas gänzlich Neues. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die vertrauensbildende Anwesenheit der Polizei an unseren Schulen, die Deeskalationstrainings und auch der intensive Dialog der Beamtinnen und Beamten mit allen am Schulleben Beteiligten dem Klima an unseren Schulen sehr zuträglich sein werden.“

Schule in Essen könnte an Pilotprojekt teilnehmen

Das neue Konzept zur Gewaltprävention ist erstmal ein Pilotprojekt. Voraussetzung: Die Schulen müssen mitmachen wollen. Eingebunden in die Pilotphase sind 20 Schulen in den folgenden Bezirken: Bielefeld, Bochum, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Mönchengladbach, Olpe, Rhein-Erft-Kreis, Steinfurt und Unna.

Da Essen im Schulregierungsbezirk Düsseldorf liegt, könnten also auch Schulen aus Essen dabei sein.

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