Essen will Schulen sicherer machen - Konkrete Pläne vorgestellt
Veröffentlicht: Dienstag, 09.09.2025 06:27
Die Stadt Essen will schon länger Schulen sicherer machen. Erste konkrete Maßnahmen sollen noch in diesem und im nächsten Jahr umgesetzt werden. Das soll passieren.

Sicher in Essen in der Schule
Gerade hat in Essen an einem Berufskolleg ein Schüler eine Lehrerin mit einem Messer angegriffen. Schon länger sieht die Stadt diese Gefahr und hat deshalb das Konzept "Sichere Schule" vorbereitet. Im Rat der Stadt haben die Politikerinnen und Politiker die Verwaltung vor der Sommerpause mit der Umsetzung beauftragt. An 21 Schulen sollen in diesem und im nächsten Jahr jeweils rund 20 Lehrerinnen und Lehrer in die Weiterbildung. Dabei geht es Programme zur Gewaltprävention. Diese Programm sollen später an den Schulen umgesetzt werden. Eine Weiterbildung kostet rund 250 Euro pro Lehrkraft. Zunächst haben sich die Kollegien aus zehn Grundschulen, einer Hauptschule, aus zwei Realschulen, von vier Gymnasien, zwei Gesamtschulen und aus zwei Berufskollegs angemeldet. In den nächsten Jahren sollen diese Weiterbildungen aber an allen Schulen angeboten werden.
Theater in Essen gegen sexualisierte Gewalt
In Essen sehen seit 25 Jahren alle Schülerinnen und Schüler das Theaterstück "Mein Körper gehört mir". So erfahren und sprechen sie über das Thema sexualisierte Gewalt. Nach den Erfahrungen funktioniert das Stück der theaterpädagogischen Werkstatt aus Osnabrück mit den Kindern gut. Schon früher hat die Stadt die Aufführungen finanziert. Zuletzt aber hat der Kinderschutzbund dafür Spenden eingeworben. Außerdem haben die Fördervereine der Schulen und auch die Eltern einen Beitrag geleistet. Der Kinderschutzbund bekommt diese Spenden allerdings nicht mehr. Deshalb will die Stadt Essen die Kosten in Zukunft wieder übernehmen. Das sind 153.600 Euro im nächsten Jahr.
Schulen in Essen sollen sicherer werden
Die Stadt Essen will auch die Schulen selbst sicherer machen. An den Türen sollen Griffe mit Drehknebeln angebracht werden. Diese Drehknebel lassen sich bei einem Amokalarm von innen verschließen, von außen kommt niemand mehr rein. Nur mit einem Generalschlüssel oder von innen können die Türen dann noch geöffnet werden. Bei Schulneubauten will die Stadt nach anderen Lösungen suchen, damit die Türen ebenfalls von innen verschließbar sind. Außerdem sollen an allen Schulen neue Schilder angebracht werden. Die Schilder sollen jeweils den Haupteingang einer Schule genau kennzeichnen. Häufig ist für Einsatzkräfte im Ernstfall nicht klar, welcher Eingang der Haupteingang und welche Nebeneingänge sind. Die Kosten für alle aktuell geplanten Maßnahmen liegen zusammen bei rund 406.000 Euro. Im kommenden Jahr werden die ersten Schulen so ausgestattet.
In den nächsten Wochen werden die Politikerinnen und Politiker in den Ausschüssen darüber beraten und Ende September im Rat entscheiden.
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