Hochwasser und Dauerregen in Essen: Überblick der Sperrungen und Verkehrsbehinderungen

Der Dauerregen in Essen sorgt für weitere Behinderungen und gesperrte Straße. Einige Züge können nicht fahren, weil Bäume auf die Gleise gestürzt sind. Anwohner müssen weiter ihre Keller leer pumpen.

© Jasmina Welter / Radio Essen

Ruhr in Essen erreicht Hochwasserwarnstufe zwei

Die Ruhr hat am Mittwoch (03. Januar) die zweite Hochwasserwarnstufe erreicht. Die Stadt Essen und die Feuerwehr tauschen sich eng mit dem Ruhrverband und dem Lagezentrum der Bezirksregierung aus. Hier findet Ihr eine Hochwassergefahrenkarte. Die Stadt Essen hat auch ein Gefahrentelefon bei der Feuerwehr eingereicht. Telefonnummer: 0201 123 8888. Es gibt keine akute Gefahr. Wenn Ihr in einem betroffenen Bereich wohnt, bittet die Stadt Essen darum, sich nicht dauerhaft in Kellern aufzuhalten, Fahrzeuge aus Tiefgaragen herauszufahren und wertvolle Gegenstände in höhere Geschosse zu bringen.

Dauerregen in Essen sorgt für Behinderungen im Zugverkehr

Der Dauerregen in Essen lässt nicht nur den Pegel der Ruhr stündlich weiter steigen. Inzwischen gibt es auch auf mehreren Bahnstrecken Behinderungen. Die S6 kommt regelmäßig zu spät, weil die Züge zwischen Hösel und Kettwig-Stausee langsamer fahren müssen. Da muss die Bahn Schäden wegen des Dauerregens beheben. Auf der Strecke der S9 und des RE49 ist ein Baum auf die Gleise gefallen. Der RE49 fällt ganz aus, die S9 fährt nicht zwischen Essen Hbf und Wuppertal-Vohwinkel. Alle aktuellen Informationen direkt von der Bahn findet Ihr hier.

Hochwasser in Essen: Weiter Straßen und Wege gesperrt

Das Hochwasser an der Ruhr und der Dauerregen sorgen auch weiter für gesperrte Straßen und Wege. Betrifft aktuell: Die Schwimmbrücke Holtey, die Kurt-Schumacher-Brücke und die Langenberger Straße für PKW. Die Feuerwehr kann mit ihren Einsatzfahrzeugen aber noch über die Brücke fahren. Das ist wichtig bei dringenden Einsätzen. Die Schwimmbrücke zwischen Burgaltendorf und Dahlhausen ist ebenfalls für Autos gesperrt. Der RVR Ruhr Grün hat einen Teil des Nordsternwegs gesperrt. Ein Teil des Emscher Park Radweges steht rund 100 Meter an der Beisenstraße in Katernberg unter Wasser. In Kettwig ist der Leinpfad in Richtung Mülheim wieder überflutet.

Deilbach in Essen - Mehr ein Fluss als ein Bach

Neben der Ruhr beobachten die Einsatzkräfte der Feuerwehr auch den Deilbach im Essener Süden. In Kupferdreh hat auch der ganz schön an Wasser zugenommen. Ein Radio Essen-Stadtreporter hat sich die Lage vor Ort angeschaut und Anwohnerin Martina getroffen. Sie wohnt ca. 30 Meter vom Deilbach entfernt und hat Sorge, dass der Bach wieder so über die Ufer tritt, wie vor zweieinhalb Jahren bei dem großen Sommer-Hochwasser in Essen. Damals stand das Wasser über zwei Meter hoch, bis unter ihre Kellerdecke. Doch eine solche akute Gefahr bestehe zurzeit nicht, sagt die Feuerwehr Essen (Stand: 03.01. 16 Uhr).

Trotzdem ist bei Martina und ihren Nachbarn seit dem Tag vor Weihnachten eine Pumpe im Keller rund um die Uhr aktiv. Denn zumindest zentimeterhoch läuft das Wasser andauernd in den Keller. Da das aber völlig klar ist und nicht stinkt, geht Martina davon aus, dass es sich um Grundwasser handelt. Quasi im Schichtdienst schaut immer wieder einer der Nachbarn, dass die Pumpe weiterläuft und das Wasser abfließt. Die Sorge vor dem steigenden Deilbach führt auch dazu, dass einige Anwohnerinnen und Anwohner in Kupferdreh ihre Autos lieber weiter weg parken und nicht direkt in den Straßen, die nah am Bach liegen.

Hier findet Ihr ein Video der Lage am Deilbach in Essen.

© Radio Essen

Hochwasserschutzkonzept für Essen am Deilbach in Arbeit

Die Stadt Essen arbeitet weiter an einem Hochwasserkonzept für den Deilbach. Dazu werden jetzt weitere Daten gesammelt und Experten sehen sich die Ufermauern an der Straße Deilbachufer genau an. Danach werden einzelne Modelle berechnet für ein Hochwasser, das alle 100 Jahre möglich ist und für ein Hochwasser, das alle 1000 Jahre eintreten könnte. So ein Hochwasser gab es als extremes Ereignis 2021. Damals stieg der Deilbach binnen weniger Stunden nach einem heftigen Starkregen schnell an. Wenn alle Daten ausgewertet sind, werden Maßnahmen festgelegt, wie die Anwohner am Deilbach besser geschützt werden können. Die Stadt will dazu auch beachten, welche Hochwasserschutzmaßnahmen in Velbert umgesetzt werden, denn von dort fließt der Deilbach nach Kupferdreh. Das Hochwasserschutzkonzept soll im dritten Quartal diesen Jahres vorgestellt werden. Es richtet sich dann nach einem möglichen Hochwasser, das alle 100 Jahre auftreten könnte.

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