Hochwasser in Essen: Dauerregen lässt Pegel wieder ansteigen

Der Dauerregen in Essen sorgt für neue Hochwassergefahr. Die Stadt ist seit Weihnachten in ständiger Bereitschaft und beobachtet die Lage. Die Feuerwehr Essen hat immer wieder die Stellen überprüft, an denen das Wasser der Ruhr zuerst über die Ufer tritt. Die Vorbereitungen auf ein neues Hochwasser laufen.

© Anna Bartl, Radio Essen

In Essen gibt es weiter Hochwassergefahr

Es regnet in Essen und das seit Tagen. Der Deutsche Wetterdienst warnt auch weiterhin vor Dauerregen. Erst Ende der Woche soll der Regen aufhören. Danach ist die Gefahr, dass das Wasser ansteigt aber noch lange nicht vorbei. Die Stadt Essen bereitet sich auf ein neues Hochwasser vor. Immer noch stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit und können schnell zusammenkommen, wenn die Lage das erfordert. Dann fahren die Feuerwehrleute auch wieder an die Stellen, die zuerst unter Wasser stehen wie in Heisingen oder in Steele. Anwohnerinnen und Anwohner können so ständig informiert und gewarnt werden. Schon an Weihnachten wurden Essenerinnen und Essener entlang der Ruhr von der Feuerwehr gewarnt. Über die Weihnachtstage flossen Unmengen an Regenwasser durch Essen. Stellenweise waren Straßen überflutet. Es galt der Informationswert 2, das bedeutet die zweite Warnstufe von insgesamt drei Warnstufen für Hochwasser. Der Ruhrverband hat die letzten Tage mit etwas weniger Regen genutzt und bereitet sich auf noch mehr Regenwasser an der Ruhr vor.

Ruhrverband in Essen besorgt wegen Dauerregen

Vor allem bereitet sich der Ruhrverband in Essen darauf vor, dass die Ruhr wieder anschwillt. Der Dauerregen sorgt für deutlich vollere Nebenflüsse und die Erde kann praktisch kein Wasser mehr aufnehmen, deshalb fließt der Regen direkt in die Zuflüsse der Ruhr. Weniger als ein Viertel des Regenwassers kann am Oberlauf der Ruhr in den Talsperren im Sauerland zurück gehalten werden. Das Wasser aus den Talsperren wurde in den letzten Tagen auch weiter kontrolliert abgelassen. Aktuell (Stand 02.01.) waren die Talsperren bis zu 85 Prozent gefüllt. Es ist also wieder etwas Platz für das kommende Regenwasser. Insgesamt stehen 71 Millionen Kubikmeter Stauvolumen zur Verfügung. Aber alles, was unterhalb der Talsperren an Regen fällt, läuft so in die Ruhr und kann auch vom Ruhrverband nicht aufgehalten werden. Das bedeutet für Anwohnerinnen und Anwohner an bestimmten Stellen an der Ruhr, wie an der Zornigen Ameise, am Freibad in Steele oder in Kettwig vor der Brücke, müssen weiter damit rechnen, dass die Keller volllaufen. Häufig drückt das Wasser durch die Kanalisation in die Keller. Deshalb bittet die Stadt Essen alle Anwohnerinnen und Anwohner an der Ruhr weiter darum, sich auch selbst mit Sandsäcken auf die möglichen Gefahren vorzubereiten.

Lage im Norden von Essen bleibt weiter ruhig

Auch an der Emscher in Essen und vor allem durch die Nebenflüssen der Emscher wie dem Borbecker Mühlenbach fließt aktuell deutlich mehr Wasser als sonst, bestätigt ein Sprecher der Emschergenossenschaft auf Radio Essen-Nachfrage. Eine Gefahr für Anwohnerinnen und Anwohner besteht aktuell aber nicht. Die Emschergenossenschaft hat in den letzten Jahren viele Regenrückhaltebecken entlang der Nebenbäche gebaut und die Bäche wieder in ihren natürlichen Verlauf gebracht. Das zahle sich jetzt aus. Die Rückhaltebecken sind zwar voll, das Wasser kann aber auf die Flächen neben den Bachbetten fließen. Das sei sogar gut für die Natur, erklärt der Sprecher der Emschergenossenschaft. An der Wickenburg zum Beispiel seien die Auen überflutet, aber wenn das Wasser zurückgeht, sorge es weiter für eine Veränderung und neue Möglichkeiten für die Natur sich zu entwickeln. Außerdem ist das Wasser gut, wenn es wieder lange trockene Phasen gibt, heißt es.

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