Hochwasser in Essen: Stresstest für Freibad

In Essen steht das Freibad Steele 11 komplett unter Wasser. Die Liegewiese ist ein großer See, das Erdgeschoss überflutet. Wie groß die Schäden sind, kann keiner sagen.

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Hochwasser in Essen setzt Freibad schon wieder unter Wasser

Kurz vor Weihnachten wurde das kleine Freibad in Essen-Steele schon wieder überschwemmt. Das erinnert die Essenerinnen und Essener an die Bilder der Jahrhundertflut vor zweieinhalb Jahren. Gerade war die Sanierung in dem Bad abgeschlossen. Erst vor rund zwei Wochen wurden alle Anlagen getestet, in der nächsten Saison war die Eröffnung geplant. Jetzt stehen die Wiese, das Erdgeschoss und die Umkleidekabinen schon wieder unter Wasser. Nur das Becken ist nicht vollgelaufen. Es wurde etwas höher gesetzt, damit es nicht so schnell volllaufen kann. Die Betreiber des Freibads Steele 11 können die Schäden bisher kaum einschätzen: "Es ist grausam, kein schönes Weihnachtsgeschenk“, sagte uns Hannelore Rottmann, die 1. Vorsitzende des Schwimmvereins Steele 11. Der Verein ist für das Freibad verantwortlich. Man komme nicht auf das Gelände, Zäune seien umgeknickt, es sei viel Müll angeschwemmt worden. Sobald das Wasser gesunken ist, werde man sich ein genaues Bild von den Schäden machen. Glücklicherweise wurde die neue Technik kurz vor dem Hochwasser wieder abgebaut und weggefahren.

Steele 11-Vorsitzende: "Nur anstreichen wird nicht reichen"

Die Betreiber des Freibads in Essen Steele schauen sich das überflutete Gelände mit Drohnenaufnahmen an. Sie befürchten, dass der Kraftraum mit den Hanteln komplett überflutet ist. Alles, was sonst im Erdgeschoss liegt, haben die Vereinsmitglieder in die obere Etage getragen. Die Technik für das Schwimmbecken konnte rechtzeitig abtransportiert werden und wurde deswegen nicht beschädigt. Genau dafür wurde die neue Anlage in einem Container gebaut, der bei Hochwasser weggefahren werden kann. Wenn der Pegel nun wieder gesunken ist, werden die Betreiber wissen, was sie für die nächste Saison renovieren müssen. Geplant ist die Eröffnung aber an Muttertag nächsten Jahres (12. Mai).

Erfolgreicher erster Test in Essen im Freibad

In Essen ist ein Ende für den Umbau des Freibads in Steele in Sicht. Die Stadt hat vor einigen Wochen die neue Technik getestet - mit Erfolg. Die neuen Pumpen und die elektrischen Anlagen funktionieren. Mit gefärbtem Wasser wurde getestet, ob das Wasser auch wie vorgesehen durch das neue Becken strömt. Damit dürfte das Freibad in Steele im nächsten Jahr in die neue Saison starten - wenn bei dem aktuellen Hochwasser nichts kaputt gegangen ist. Bei der Hochwasserkatastrophe vor zweieinhalb Jahren war das Freibad komplett zerstört worden. Die Stadt wollte das Bad danach wieder so aufbauen, dass das bei einem nächsten Hochwasser nicht wieder passiert.

Vor allem die technischen Anlagen mussten deshalb so gebaut werden, dass sie geschützt sind. Die Idee: Ein fahrbarer Container, in dem die gesamte Technik steckt. Der wird an das neue Becken angeschlossen, wenn die Saison startet. Wenn sich aber Hochwasser ankündigt, dann kann der Container samt Technik vom Gelände gebracht werden. Das Schwimmbecken wurde ebenfalls komplett neu angelegt. Der Rand ist jetzt viel höher, damit das Becken bei Hochwasser möglichst nicht beschädigt wird.

Der Container mit der Schwimmbadtechnik wird abtransportiert© Dieter Kunst
Der Container mit der Schwimmbadtechnik wird abtransportiert
© Dieter Kunst

Letzte Arbeiten in Freibad in Essen

In Essen haben die Umbau-Arbeiten in Steele deutlich länger gedauert als geplant. Das Freibad sollte schon in diesem Sommer wieder in die Saison starten. Die Stadt hatte mit dem Umbau Anfang des Jahres begonnen. Dann mussten die Arbeiten aber erneut wegen Hochwasser unterbrochen werden. Danach hat es immer wieder geregnet in diesem Sommer und die Arbeiter konnten vor allem das neue Schwimmbecken nicht fertig stellen.

Für die Beton-Arbeiten und den Anstrich brauchten sie trockenes Wetter. Im nächsten Jahr muss das Becken auch noch einmal angestrichen werden. Es müssen die Trennleinen im Becken angebracht und auch einige Zaunelemente aufgebaut werden. Das soll alles im Frühjahr passieren und dann können die Gäste bei Steele 11 endlich wieder ins Wasser springen.

Grugabad in Essen wird erst in zwei Jahren saniert

In Essen wird die Sanierung und der Umbau des Grugabades noch eine sehr lange Zeit dauern. Im August wurde die Betreuung für den Planungswettbewerb an einen entsprechenden Dienstleister vergeben. Jetzt werden die Unterlagen für die weitere Vergabe der Planung vorbereitet. Es ist ein mehrstufiges Verfahren und wird mit den Beteiligten in einem Workshop erarbeitet. Die Unterlagen sollen im Januar nächsten Jahres fertig sein. Das Verfahren selbst wird ein ganzes Jahr dauern. Frühestens im Frühjahr 2025 rechnet die Stadt Essen mit den politischen Beschlüssen für die Baumaßnahmen.

Im Sommer 2025 sollen aber auch die World Olympic Games der Studierenden im Grugabad ausgetragen werden. Vorher sind also auch keine Baumaßnahmen möglich. Das bedeutet in den kommenden beiden Sommern wird im Grugabad nichts weiter passieren. Wie schon in den Jahren davor werden die notwendigen Ausbesserungsarbeiten erledigt.

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