Großbrand in Essen: Darum werden aktuell (noch) keine Sachspenden gebraucht

Nach dem Großbrand in Essen haben viele der Betroffenen nur noch die Kleidung, die sie in der Brandnacht getragen haben. Viele Essenerinnen wollen den Betroffenen mit Sachspenden helfen. Das ist aber (noch) keine große Hilfe. Wir erklären, warum das so ist.

© Benedikt Kaninski/Radio Essen

Feuer in Essen: Wohin mit den Sachspenden?

Der Großbrand in der grünen Mitte in der Nacht vom 20. auf den 21. Februar hat 130 Menschen auf einen Schlag obdachlos gemacht. Danach war die Solidarität in Essen wieder riesengroß. Bei uns haben sich viele Essenerinnen und Essener gemeldet, weil sie helfen wollten. Viele haben dabei Sachspenden wie Kleidung oder Möbel angeboten. Die werden gerade von keiner offiziellen Stelle angekommen, auch die Betroffenen selbst können damit zum Teil noch nichts anfangen.

Bei der Hochwasser-Katastrophe im Sommer 2021 war das ähnlich. Da war das größte Problem, dass die Spenden nirgendwo gelagert werden konnten. Frederike Johanning-Fischer von der Caritas Essen sagt, dass die Logistik das Hauptproblem ist und bleibt. So viele Sachspenden wie angeboten werden, können nirgendwo gelagert und koordiniert werden. Man müsste bei jedem Teil gucken, wer was braucht und wer was bekommt. Dafür fehlt einfach die Kapazität.

Brand in Essen: Warum die Brand-Opfer (noch) keine Sachspenden benötigen

Die von dem Brand Betroffenen sind erst mal bei Freunden, Familie oder im Hotel untergekommen. Sie müssen jetzt erst mal verarbeiten, was bei dem Brand passiert ist. Auch deswegen ist es gerade noch zu früh für Sachspenden. Kurz nach dem Brand wissen die Betroffenen oft selbst noch nicht, was sie alles verloren haben oder was sie jetzt am nötigsten brauchen. Wir haben auch von Betroffenen gehört, dass sie gerne selbst gekaufte Klamotten tragen möchten. Das hat unter anderem Martin in der Spezial-Folge vom Radio Essen-Podcast "Essen im Ohr" erzählt.

Deswegen werden jetzt gerade erst mal Geldspenden gesammelt. Damit können die Betroffenen sich genau das kaufen, was sie akut benötigen. Sobald klar ist, was vielleicht besonders stark gebraucht wird, könnte die Stadt dann noch mal zu ganz konkreten Sachspenden aufrufen. Ob das nötig sein wird, kann sie aber jetzt nicht sagen.

© Radio Essen

Brandkatastrophe in Essen: Wie Ihr spenden könnt

Anstelle von Sachspenden werden im Moment Geldspenden mehr benötigt. Der Caritasverband für die Stadt Essen hat am Montagvormittag ein Spendenkonto errichtet. Was mit dem Geld passiert und was es noch für Hilfsangebote gibt, erfahrt Ihr hier. Das sind die Kontodaten:

IBAN: DE09360602950069960057

BIC: GENODED1BBE - Bank im Bistum

Stichwort: Großbrand Essen

Auch über paypal könnt Ihr an spenden@cse.ruhr spenden.

Die National-Bank und die BIB Bank im Bistum Essen haben das "Bündnis Essen hilft" gegründet. Unternehmen aus Essen und Bürgerinnen und Bürger können sich dem Bündnis anschließen und helfen.

Mehr Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline