Aufräumen nach dem Hochwasser in Essen

Nach dem Hochwasser in Essen laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Die werden an vielen Stellen aber noch lange dauern, teilweise sind Gegenstände von unschätzbarem Wert kaputtgegangen oder wurden weggespült. Unsere Radio Essen-Stadtreporterinnen und -Reporter waren vor Ort.

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© Radio Essen / Benedikt Kaninski

Gruselig: Essen räumt nach Hochwasser Trümmer auf

"Es sieht in Teilen von Essen immer noch gruselig aus.", sagen unsere Radio Essen-Stadtreporter. Fast fünf Tage sind vergangen, seit dem Jahrhunderthochwasser. Im Essener Süden schaffen die Menschen immer noch Gerümpel aus den Kellern und versuchen ihre Häuser zu trocknen. Unsere Radio Essen-Stadtreporterinnen und -Reporter waren in einigen Stadtteilen an der Ruhr unterwegs und erzählen von viel Arbeit, die noch vor den Menschen liegt.

Essen-Kupferdreh: Wo das Wasser bis unter die Kellerdecke stand

Vor den Häusern stehen feuchter Müll und Container voller Schutt, Menschen schaufeln Schlamm weg: In der Nacht zum Donnerstag war in Kupferdreh der Deilbach über die Ufer getreten. Der sonst eher harmlose Bach ist zum reißenden Fluss heran gewachsen, hat Gartenmöbel, Autos und ganze Gartenhäuser mitgerissen. Auf dem Gelände einer Spedition an der Prinz-Friedrich-Straße hat der Deilbach am Donnerstag ein riesiges Loch gerissen, in das ein LKW gestürzt war. Hier hat die Bundeswehr eine Hilfsbrücke gebaut.

Auch in den Privathaushalten laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Die Familie Leukel hat unserem Radio Essen-Stadtreporter ihren Keller gezeigt. Der war komplett voll mit Wasser, musste ausgepumpt und ausgeräumt, Schlamm und Sperrmüll entsorgt werden.

Hochwasser-Schäden am Deilbachhammer

Tonnenschwere Trümmer am Deilbachhammer in Essen

Das Hochwasser hat nicht nur große Schäden an Privathäusern und Geschäften im Essener Süden verursacht. Auch die Kultur hat das Hochwasser schwer erwischt. Am Kupferhammer im Deilbachtal wurden zum Teil tonnenschwere Holzbalken weggespült, ein Container ist weggeschwommen und historische Unterlagen und Gegenstände sind nass und dreckig geworden. Mit vereinten Kräften macht sich der Verein Freunde und Förderer des Deilbachtals jetzt an die Aufräumarbeiten.

© Radio Essen

Schaulustige an der Laupendahler Landstraße in Essen-Werden

Schutthaufen sammeln sich vor den Häusern an der Laupendahler Landstraße in Werden: Hier standen bei dem Hochwasser Keller komplett unter Wasser, in manchem Erdgeschoss stand das Wasser hüfthoch. Manche Menschen wie Sonja und Rainer Henselowsky mussten mit Booten aus ihren Häusern gerettet werden. Den Schutt und Abfall haben die Anwohnerinnen und Anwohner erst mal auf Schutthaufen vor ihren Häusern gesammelt. "Die versprochenen Container der EBE sind erst heute angekommen", berichtet einer Anwohnerin unserer Radio Essen-Stadtreporterin.

Besonders ärgerlich seien aber Schaulustige und sogar Menschen auf Rennrädern, die trotz Absperrung über die Straße fahren und gehen und die Aufräumarbeiten behindern. Andere kommen sogar mit Anhängern, um die Sperrmüllhaufen nach brauchbaren Gegenständen zu durchsuchen und sie mitzunehmen.

Aufräumarbeiten im Süden von Essen

Gesperrte Straßen nach Hochwasser in Essen

Laut Straßen.NRW ist die L442 (Laupendahler Landstraße) in Essen zwischen Kettwig und Werden wegen "Aufräumarbeiten nach Überspülung durch die Ruhr" gesperrt (Stand: 19.7., 17 Uhr). Das gilt auch für die L924 (Fellerstraße) zwischen Bonsfelderstraße und Effringhauser Straße. Das ist eine Verlängerung der Nierenhofer Straße in Velbert.

EBE: Recyclinghof Werden wieder geöffnet

Der Recyclinghof an der Laupendahler Landstraße in Werden ist seit heute (20. Juli) wieder für die Essenerinnen und Essener geöffnet, sagen die Entsorgungsbetriebe Essen. Es stehen wieder alle Entsorgungsmöglichkeiten im vollem Umfang zur Verfügung. Geöffnet ist der Hof am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 8.00 bis 15.00 Uhr und am Donnerstag von 9.00 bis 18.00 Uhr.

Seit dem Unwetter am vergangenen Donnerstag konnte der Recyclinghof aufgrund von Überschwemmungen nicht wie gewohnt öffnen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) haben schnellstmöglich den Recyclinghof in Werden wieder hergerichtet und erste Schäden beseitigt. 

Die zusätzlichen Entsorgungsmöglichkeiten an den Recyclingstationen Pferdebahnstraße und Elisenstraße, sowie an der Grünschnittannahmestelle Schnabelstraße bleiben bis Ende der Woche bestehen. Vom Hochwasser Betroffene können hier vorübergehend brennbaren Sperrmüll aus Holz abgeben. Die EBE-Standorte sind von Montag bis Freitag von 8.00 bis 15.00 Uhr geöffnet.

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